Samuel Schäfer in Thailand

Erneut zu Gast bei Mali und ihren 400 Hunden!

Im Layover in BKK: Jeder hat sein Herzensprojekt, dies ist meins. Heute bin ich hier mit Sandra van Nuland im Shelter, wo ich unseren Egon adoptiert hab. Haben auch ordentlich mitgearbeitet, Hunde gefüttert, Hunde shamponiert wegen Hauptproblemen, Kacka weggemacht, Zwinger sauber gemacht.

So schön, wieder hier zu sein. Ein tolles Projekt, noch immer aber kein Förderprojekt von Airliner4Animals e.V…..hoffentlich klappt das aber noch!

Teilweise einfach bedauerlich, weil es an vielen Ecken feht, an Medikamenten, Spezialfutter und auch gute Arbeitskräfte werden dringend gebraucht… Unglaublich viele kranke Hunde hier 😢

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Ein kleiner Reisebericht zu meinem Thailand Aufenthalt im März 2017:

Voller Tatendrang hab ich bereits im September 2016 entschieden, mal in ein Shelter zu gehen und ganz nah bei Hunden zu sein, zu helfen. Somit hab ich nach einem Volontariat gesucht. Da ich parallel auch unbedingt als Flugpate fungieren wollte, bot es sich natürlich an, dort tatkräftig zu unterstützen, wo ich dann eh mindestens einen Hund auf seiner Reise nach Deutschland begleiten würde. Somit ist dann die Entscheidung auf das Mabprachan Animal Shelter gefallen, denn von dort war bereits ein Hund nach Deutschland vermittelt worden und suchte nach einem Flugpaten.

Bereits bei meiner Ankunft wurde ich von Hunderten Hunden stürmisch begrüßt. Ja, hier in dem Shelter leben ca 350 Hunde und auch 40 Katzen. Sogar Hühner und auch Schweine leben hier. Das Shelter wurde 2001 von Derek und Mali Doyle ins Leben gerufen und die Tiere hier wurden wirklich gerettet als Straßenhunde vor Naturkatastrophen und vor dem Tierfleischhandel. Das Shelter wird also privat betrieben und ist auf Spenden angewiesen. Da es nicht nach unserem Sinne als gemeinnützig anerkannt gilt, kann unser Verein Airliner4Animals e.V. hier KEINE finanzielle Unterstützung leisten, wohl kann hier jeder trotzdem aus der Liebe zu Tieren, Gutes tun.

Wenn man mal “runterkommen” möchte, wenn man mal ganz einfach leben möchte, in einem einfachen Zimmer OHNE Klimaanlage und sonstigem Komfort, mit externem Bad, dann ist man hier richtig. Mali möchte zwar gerne diese Unterkunft für ihre Volunteers (Freiwilligen Helfer) demnächst höherwertiger ausstatten, dazu fehlt allerdings einfach das Geld. Diese Unterkunft befindet sich mitten auf der Anlage, man hört jedes Hundegebell, jedes Hundeljaulen und das auch nachts. Aber, man ist mitten drin. Mittendrin im Geschehen, hat “Aufpasser” vor seiner Türe stehen. Es ist die perfekte Unterkunft, um näher bei sich zu sein, um auch zu wieder zu erkennen, dass es zum Leben und zum Glücklichsein eigentlich nicht viel benötigt.

Alles hier ist freiwillig; in den ersten Tagen ist es eh erst einmal wichtig, sich hier zurecht zu finden. Auch die Hunde sollten einen erst einmal langsam etwas kennenlernen, bevor man dann anfängt mitzuhelfen. Bindungen und Nähe zu schaffen, das ist erst einmal wichtig. Alle Hunde hier sind von der Straße, trotzdem haben sie ein Vertrauen zu uns, suchen den Kontakt, suchen auch Streicheleinheiten. Natürlich streiten sie sich auch oft, knurren herum oder fletschen mal die Zähne untereinander, aber alles in allem herrscht hier Ordnung.

Morgens um 6 Uhr beginnt der Tag. Dazu braucht man keinen Wecker, die Hunde rufen einen bereits. Ich bin dann immer in einen Bereich eingesetzt gewesen, wo ca 150 Hunde leben. Die erste Aufgabe morgens ist, die Hunde, die fast alle über Nacht in einem eigenen Zwinger übernachtet haben, herauszulassen, die Zwinger sauberzumachen und auch den ganzen Innenbereich zu fegen. In der Zeit sind die Hunde “draußen”, erledigen ihr Geschäft. Nach einer halben Stunde werden die Hunde wieder in ihre Zwinger gebracht und bereitet ihre Futterschalen vor: In jede Schale kommt Reis vermischt mit Trockenfutter und etwas Fleisch- oder Fischanteilen- ca eine große Schöpfkelle voll. Die fertigen Futterschalen bleiben dann erst einmal auf den Tisch stehen. Die Hunde kennen das ja bereits. Danach hatte ich jeden Morgen dann das Vergnügen, ca 30 Minuten alles an “Kacka” wegzumachen- ja es waren immer ca 4 Schaufeln voll. Dann war erst einmal kurze Pause, wo einige der anderen dort Arbeitenden zum Frühstück gingen. (Ich habe das meistens ausgelassen, weil ich morgens eh immer viel zu müde noch war)
Um ca 08:30 ging es dann zurück zu den Hunden, und jetzt war Futterzeit: Jedem Hund wurde der Napf in den Zwinger gestellt. Wenn einige von ihrem Essen nix fressen wollten, wurde zusätzlich noch ein wenig Dosenfutter herunter gemischt. Als alle Hunde fertig waren mit Fressen, wurde eventuelle Reste neu verteilt und der Innenbereich erneut sauber gefegt. Und dann gab es für jeden Hund frisches Wasser. Das war der Arbeitseinsatz am Morgen.

Nun war erst einmal entspannen angesagt, wobei es immer etwas zu tun gab. Zum Beispiel hatte ich in meinem Gepäck 2 Rollstühle für behinderte Hunde dabei. Diese waren zwar schon im Vorfeld vermessen worden, aber jetzt mussten diese Rollstühle ja auch genau angepasst werden. Das war immer eine ziemliche nervige Arbeit, weil es natürlich Stress für die Hunde war, dann war es ja auch immer sehr heiß. Ich war hier ständig im Konferenzchat mit den Herstellern der Rollstühlen aus Deutschland, es wurden dann immer Live Bilder und Videos geschickt, um zu beurteilen, was noch verändert werden müsse. Das war wirklich immer anstrengend- für alle Beteiligten. Die Rollstühle wurden von einigen Sponsoren für die behinderten Hunde gesponsert.

Zwischendurch gab es immer wieder Knuddeleinheiten mit einigen Hunden. Es gibt in dem Shelter auch Bereiche, wo einige Hunde frei herumlaufen- es gibt einfach nicht genug Zwinger für jeden einzelnen Hund. Daher gab es auch immer wieder Streitereien und eigentlich war meistens “Eifersucht” der Grund. In dieser Zeit- das war meistens Mittags, konnte ich dann mit der Inhaberin Mali auch manchmal einkaufen fahren. Ich hatte eine großzügige Spende von einer Kollegin von mir erhalten, mit dem Wunsch vor Ort Hundefutter einzukaufen.

Das haben wir natürlich gemacht. Auch Reissäcke wurden von diesen Spenden bestellt und geliefert. Ein Volontariat hier in dem Mabprachan Animal Shelter kostet dem Freiwillige nichts. Da ist natürlich eine kleine freiwillige Beteiligung an kleinen Einkäufen gerne gesehen und wie ich finde, gibt es kaum etwas schöneres, sich auch an etwas zu beteiligen. Ich wurde hier jeden Tag aufs beste bekocht, Getränke gab es, eine Unterkunft, und die thailändische Gastfreundschaft, die ja- wie allgemein bekannt, sehr freundlich und zuvorkommend ist.
Ich bin auch ab und an mitgefahren zum Vet. Es gab hier einige Hunde, die zum Vet mussten, vorwiegend wegen Hautproblemen. Außerdem hab ich mich ja auch noch in einen ganz besonderen Hund hier verliebt, den ich dann im Juli zu uns nach Deutschland holen werde. Ich werde ihn also adoptieren. Also haben wir diesen Hund- Egon sein Name, chippen und impfen lassen. Im April wird dann der Titertest gemacht, Antikörperbestimmung, das Blut nach Deutschland geschickt und untersucht, und im Juli kann ich Egon dann holen oder er kommt durch einen Flugpaten zu uns.
Tierärzte in Thailand sind übrigens extrem teuer, denn wer es sich leisten kann, mit einem Haustier zu einem Vet zu gehen, der hat meistens Geld, das sind dann reiche Thailänder oder Europäer.

Einmal die Woche werden übrigens ALLE Hundenäpfe von Hand gewaschen. Was ja auch gut ist und hygienisch. Eine Heidenarbeit- und man wird hier natürlich ganz genau beobachtet (:-))

Wie ja bereits am Anfang dieses Berichts geschrieben, hatte ich dann am Ende meiner Reise noch die Ehre, eine Hündin namens Freda nach Deutschland zu begleiten. Wir wurden früh morgens aus dem Shelter abgeholt und wurden zum Flughafen BKK gebracht. Dort wurde sie noch einmal tierärztlich untersucht und alle Reisepapiere fertig gemacht. Das ist auch der Zeitpunkt, wo die thailändischen Behörden in Deutschland anrufen und genau überprüfen um welche Hunde oder Katzen es geht, die dann später nach ausreisen sollen.
Nach der Untersuchung hatten wir noch ca 4 Stunden Zeit. Freda und ich wurden in ein Guesthause nahe Bangkok gebracht. Hier konnten wir uns noch einmal bisschen entspannen, duschen und etwas essen. Abends wurden wir dann von der Exportfirma abgeholt und zum Check-In begleitet.

Alle in allem war diese Reise eine wahnsinnig schöne. Auch sehr emotionale natürlich. Die Hunde werden hier in dem Shelter gut versorgt, sie haben es hier besser als auf der Straße. Natürlich wünscht man sich, dass jeder dieser einzigartigen Seelen ein schönes Zuhause findet. Das wird nie möglich sein. Ich habe hier oft einfach nur weinen müssen, aber auch weil ich mich auf eine Art auch für diese Hunde freuen konnte, weil sie gerettet worden sind und hier ein einigermaßen gutes Leben haben dürfen. Wir Europäer gehen meistens ja eh ganz anders mit Tieren um, bei uns gehört der tägliche Spaziergang zum Programm, das Spielen mit dem Ball, das Schwimmen mit den Hunden im Meer, das Verreisen mit den Haustieren. Das erfahren diese Hunde hier natürlich nicht, hier geht es einfach darum, versorgt zu sein- und sich einigermaßen sicher zu fühlen.
Mali und ihre Angestellten machen hier einen tollen Job, mit Herz und Verstand. Mali kennt sogar jeden Hund und jede Katze mit Namen, sie erkennt sogar einige Hunde einfach am Bellen. Wenn sie die Hand in die Höhe hebt, sind hier alles Hunde ruhig. Wenn sie mal schreit, dann hören alle Streitereien auf. Sie hat die Hunde hier gut im Griff und sie lieben sie.
Ich kann nur jeden dazu ermuntern, hier einmal ein Volontariat zu machen. Es ist mal etwas ganz anderes. Im Rahmen unseres Flugplans, wird die Lufthansa ab Winter 2017 Bangkok mit dem A380 anfliegen. Spätestens dann, werde ich so oft wie möglich herkommen. Es ist eine Taxifahrt von ca 3,5 Stunden- alles wird organisiert, auch gerne über mich. Ich stelle hier gerne alle Kontakt her. Mali freut sich hier über jeden Besuch, auch gerne von Kolleginnen und Kollegen im Layover.

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