März 2018 – Ein Hund reist nach Amerika


Wir, Angels Without Wings e.V., das glückliche 7 Förderprojekt von Airliner4Animals e.V. sind durch die verschiedenden Wohnsitze unseres Teams durchaus unter bestimmten Umständen bereit, einen unserer Schützlinge nach Amerika zu vermitteln. Dies sind Ausnahmen, aber Aktionen, die wir durchaus auch stemmen können.Lehnt euch zurück, nehmt euch einen Augenblick Zeit und lest, was wir völlig tierverrückten Menschen auf die Beine gestellt haben:

Schwer verletzt wurde Tera in Rumänien von gefunden, ihr linkes Vorderbein war nicht mehr zu retten, weil es mit einer Axt abgehackt wurde und so musste es amputiert werden. Ein tolles Ärzteteam hat sie operiert und sich zwei Wochen lang um sie gekümmert, bis sie wieder bewegungsfähig war.

Der mit uns eng befreundete österreichische Verein Lucky Dogs Ranch hat uns mit allem unterstützt, weil wir nicht vor Ort sein konnten. Die Vorsitzende des Vereins hat sich um Tera gekümmert, als wäre sie ihre eigene Hündin.
Vom Krankenhaus ist sie zu einer wunderbaren Familie gezogen und dort konnte sie lange Monate bleiben, denn ein öffentliches Shelter kam nicht in Frage. Das hätte sie nicht überlebt.
Ein enger Freund von uns hat während seines Aufenthaltes in Rumänien, das tapfere Mädchen regelmäßig zum Tierarzt gefahren, denn sie benötigte eine engmaschige Kontrolle und weitere medizinische Versorgung.
So lebte sie in Rumänien in einer privaten Pflegestelle und wir haben fieberhaft in Deutschland nach Adoptanten für diese wunderbare, ausgeglichene und bescheidene Hündin gesucht.
Doch das Schicksal hatte etwas anderes mit ihr vor. Eine Kollegin unseres Teammitglieds Andrea im schönen sonnigen Florida wurde durch Andreas Schilderung auf sie aufmerksam. Sie sah ihre Bilder und verliebte sich in sie. Also Amerika sollte Teras neues Zuhause werden.
Glückseligkeit, Hoffnung, Freude und Resignation vermischten sich in unserem Team.
Wie sollte es uns gelingen, Tera von Rumänien nach Florida zu bringen? Die Kosten waren einfach zu hoch, als dass wir sie den Adoptanten aufbürden konnten.
Und unser Verein zu klein, so viel Geld haben wir gar nicht in der Kasse. Über 1200 Euro sollte es kosten. Eventuell mehr, eventuell weniger.
Wir haben einen Aufruf gestartet auf unserer Facebook-Seite, denn wir brauchten nicht nur Geld, nein wir brauchten auch Flugpaten.
Und siehe da, es geschah etwas. Tera muss einen gigantischen Schutzengel haben.
Da hatten wir eine Idee:
Tera könnte mit einem ganz normalen Transport nach Deutschland kommen, auf eine Pflegestelle und von Frankfurt aus nach Tampa in Florida fliegen. Das wäre nur ein Bruchteil der Kosten und das konnten wir alle zusammen stemmen. Die Reisekosten waren gedeckt.
Der Transport hat sie von Rumänien nach Deutschland gebracht. Einer der Fahrer war VALI hatte ein besonderes Auge auf sie, denn sie hat während des gesamten Transportes in einer Box an seiner Seite gesessen.
Und wieder öffnete sich eine Tür…
Ein Engel hat Tera vom Transport in Frankfurt abgeholt und Tera konnte bis zu ihrem Abflug mit anderen Hunden rumtollen, spielen und sich erholen und Kräfte tanken.
Und glücklicherweise wohnt ein Teammitglied von AWW nur ein paar Minuten entfernt.
Schnell hat sie sich Urlaub genommen und natürlich war es für sie Ehrensache, das zauberhafte Mädchen zum Flughafen zu fahren.
Eine Box wurde bei Amazon bestellt, im Hintergrund suchten wir einen Flugpaten. Eine Flugbegleiterin des Fluges, der Tera nach Hause bringen sollte, erklärte sich bereit. Aber sie darf nicht als Flugpate fungieren, wenn sie “on duty” ist. Kurzerhand spannte sie ihren Mann ein und er erklärte sich bereit, den Flug nach Tampa zu begleiten.
Im Hintergrund hielten wir den Kontakt zusämtlichenLufthansa-Kollegen die uns halfen mit den nötigen Informationen, haben für den Flug gesorgt, die Termine abgestimmt und alles koordiniert. Ein logistisches Meisterwerk.
Es lief einfach alles glatt und Klein-Tera wusste gar nicht, wie viele Menschen sich um sie gekümmert haben, während sie fröhlich mit ihren Hundefreunden in Frankfurt durch den Garten tobte.
Glatt, genau. Zu glatt.
Die bestellte Transportbox traf nicht pünktlich ein.
Was tun? Ohne Box? Wie sollten wir Tera transportieren?
Und wieder hatte ANDREA eine Möglichkeit.
Sie schickte ihr Teammitglied von Limburg nach Raunheim. Dort hatten unsere Freunde eine große Transportbox in der Garage stehen, die sie uns sofort und ohne zu zögern, zur Verfügung gestellt haben.
Also schnell Sonntagmorgen von Limburg nach Raunheim und ab mit der Box zurück.
Nun konnte nichts mehr passieren.
Montagmorgen, 6:30 Uhr.
Pünktlich steht unser Teammitglied vor der Tür, um Tera in die Box zu packen und zum Flughafen zu bringen.
Es konnte jetzt nichts mehr passieren? Falsch gedacht.
Tera ist cool und gelassen, springt in die Box. Beide Frauen sind erleichtert, umarmen sich und freuen sich wie Bolle, dass die Kleine nun reisen kann.
In der Aufregung denken sie nicht eine Sekunde an die nötigen Reisepapiere. Während Tera im Auto auf dem Weg zum Flughafen ist, liegen die Papiere gemütlich in Texas Wochenendzuhause auf der Kommode.
Glücklicherweise ist noch massig Zeit und die Papiere werden schnell geholt.
Die Fahrt zum Flughafen verläuft ruhig. Tera gibt keinen Mucks von sich.
Und wieder erscheint am Flughafen ein Engel. Ein Mann, der am Rande unserer Gesellschaft lebt, offensichtlich, denn er gehört nicht zu den geschäftig hin- und her eilenden Menschen, sondern er sitzt auf dem Bordstein und beobachtet die Reisenden.
Er ist der nächste Engel ohne Flügel.
Dass eine einzelne Frau nicht die riesige Box alleine aus dem Auto heben und auf eine Transportkarre packen kann, sieht er sofort. Und schon hilft er schnell. Unkompliziert, bescheiden, einfach.
Er rollt Tera in ihrer Box bis zur Eingangstüre. Die kleine Gebühr, die unser Teammitglied zahlen will, möchte er gar nicht nehmen. Sie muss ihn regelrecht sanft zwingen.
In der Halle ist unser Flugpate schnell gefunden und eine LH Kollegin vom Boden wird angerufen, um bei der Abfertigung zu helfen.
Alle nötigen Papiere werden ausgefüllt, der Flugpate muss sich eintragen, er tut es mit Freude.
Nun fehlt noch der letzte Schritt.
Das Mädchen muss noch einmal aus der Box kommen, damit diese durchsucht werden kann.
Wir helfen ihr heraus, sie ist cool, schmiegt sich zwischen die vier Frauenbeine und als die Durchsuchung abgeschlossen ist, hüpft sie schnell wieder in die Box. Es scheint ihr darin gut zu gehen.
Nun ist der Fahrtendienst abgeschlossen, Tera auf dem Weg in den Flieger.

Bild könnte enthalten: HundSchnell wird die Nachricht, dass alles perfekt geklappt hat an das restliche Team weitergeleitet und das Warten beginnt…
Endlich abends um 22:00 Uhr die Erlösung: Tera ist gelandet.
Nun ist sie wieder in einem Auto auf dem Weg in ihre neue Familie.

Wir sind nicht verrückt. Wir wollten sie retten. Das ist uns gelungen.

Verena Brandstätter-Schreiber für Angels-without-wings e.V.
WIR FREUEN UNS TIERISCH, DASS WIR NUN DIESES PROJEKT UNTERSTÜTZEN KÖNNEN.

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