Juni 2O19 – Kann man Hunde vor der Tötung retten?

Kann man Hunde aus der Tötungstation retten? Wie macht ihr von Angels Without Wings – Tierrettung das eigentlich?

Das werden wir oft gefragt. Aktuell können wir vor lauter Sorge nicht schlafen. Wir bekommen immer wieder Nachrichten, dass wieder Tötungswellen anstehen in Uricani. Dies ist ein relativ unbekanntes Shelter, das kaum jemand kennt. Lediglich eine Handvoll Tierschützer werden informiert.
Und so haben auch wir Nachricht bekommen. Wir dürfen Hunde retten.
Aber so einfach ist das nicht.
Also haben wir mal wieder tief in die private Tasche gegriffen, um sogenannte „distance adoptions“ durchzuführen. Das heißt, dass wir für jeden Hund aus der Ferne für einen Monat die „Unterbringung und das Futter“ bezahlen.
Unterbringung und Futter heißt: eingekerkert in Drahtkäfigen, angenagte vom Urin der Vorgänger durchtränkte Holzhütten. Heißt Krankheit und Tod ringsherum. Beißereien, die unter Umständen tödlich enden. Hunger, Durst, egal. Interessiert niemanden.

Nun haben wir das Geld. Und wir haben durch eine gelungene Spendenaktion die Möglichkeiten für die Freikaufsumme von 10 Euro pro Hund, medizinische Versorgung, chippen, impfen und Unterbringung in einem privaten Shelter geschaffen.

Eigentlich könnten wir aufatmen. Eigentlich. Könnten. Wir. Aufatmen.
Tun wir aber nicht.

Jetzt geht das Zittern los. Kastration muss erst durchgeführt werden. Wir wissen, wie das läuft. Manchmal wird es gar nicht gemacht. Manchmal wird es nachlässig gemacht und die Hunde verbluten fast. Manchmal wird nur ein Teil herausgeholt und es entstehen Entzündungen im Bauchraum, die keiner bemerkt.

Wir fragen täglich nach. Wir schicken unsere Tierschützer in Rumänien dorthin. Sie bitten um Einlass, um die Hunde zu sehen.
Wie kleine Sünder stehen sie vor dem Tor. Freundlich muss man sein und lächeln. Und fragen, ob man die Hunde sehen darf, für die man einen Monat bezahlt hat.
Und sie stehen davor, hören 400 Hunde bellen, weinen, schreien, sie hören abruptes Stoppen der Schreie, sie riechen Blut, sehen Schwärme von Schmeißfliegen, riechen Kot, Urin, Eiter.
Sie halten es fast nicht aus. Doch sie stehen vor dem Tor. Sie wollen „unsere Hunde“ sehen.
Jemand kommt ans Tor. Nein, heute ginge es gerade nicht. Sie hätten viel Arbeit, das Shelter sei voll, man müsse Platz schaffen.
Die Hundefänger brächten täglich neue „Insassen“. Die alten müssen raus.
Die Hose des Mannes ist blutverschmiert. Unsere Tierschützer versuchen, nicht hinzusehen.
Sie zeigen die Fotos der Hunde, die sie vorher ausgedruckt haben. Namen haben sie keine.
Der Mann nickt. Ja die seien noch am Leben. Noch.
Wenn sie aber weiter nerven würden und ständig fragen, dann könne man auch die Kastrationen auf den letzten Tag des Monats schieben. Ob die Hunde aber solange durchhalten? Das wüsste man ja nicht.

Er knallt das Tor zu.

Unsere Tierschützer brechen zusammen. Sie wissen, was gerade dort drinnen passiert.
Es wird Platz geschaffen. Hunde werden getötet. Neue werden kommen.
Wie gelähmt verlassen sie das Shelter des Grauens. Sie können nichts tun. (GLK)

Wenn ihr helfen wollt, dass mehr HUnde aus der Tötung gerettet werden, unterstützt Airliner4Animals e.V.. Egal, ob ihr etwas mit fliegen zu tun habt oder beruflich etwas völlig anderes macht. Jeder kann Mitglied werden. Wie freuen uns jedes Mal wie Bolle 🙂

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