Februar 2019 – Wie alles begann

   Taro Germany e.V., wie damals alles begann…

Heute will ich euch nochmal die Geschichte von Taro Germany e.V.erzählen, wie der Verein zustande kam, welch schlimmen Zeiten wir und unsere Hunde durchleben mussten und wo wir heute stehen.

Alles begann mit Funda Ekici. Sie wurde in Burhaniye, in der türkische Ägäis, geboren, lebt aber schon lange in Deutschland. Immer wieder war sie vor Ort, um ihre Familie und Heimat zu besuchen und sah dort das Leid der vielen Straßentiere jedes mal aufs Neue.. Sie konnte nicht anders als ihnen zu helfen, fütterte sie, brachte sie zum Tierarzt und opferte jede freie Minute. Irgendwann fingen Freunde vor Ort an zu ihr zu helfen und sie erschuf auf einem kleinen, alten Grundstück, wo nur wenige Mauern standen, einen Bereich wo ein paar Hunde Zuflucht fanden, gesund gepflegt wurden und dort so etwas wie ein Zuhause fanden.

Bald wollten ihr auch Freunde aus Deutschland helfen und flogen mit ihr in die Türkei. Es dauerte nicht mehr lange, bis sie beschlossen einen Verein zu gründen und die Sache richtig anzugehen. Aus eigener Tasche, mit privaten Krediten und ein paar Spenden wurde daraufhin eine wundervolle Auffangstation mit riesigen Gehegen, tollen Hütten und Spielgelände gebaut. Es war ein Traum. Immer mehr Hunden konnte von nun an von der Straße gerettet und versorgt werden. Draußen wurden Futterstellen eingerichtet, um auch die Straßentiere zu versorgen, immer mehr Kastrationsaktionen wurden gestartet und die ersten Vermittlungen kamen zustande. Zudem haben wir das dortige städtische Tierheim unterstützt, Sachspenden dort hin gebracht, mitgeholfen und in Kooperation mit dem Bürgermeister dafür gesorgt, dass es nach deutschen Standards umgebaut und das Personal entsprechend geschult wird. Es gab von dort an keine überfüllten, verdreckten Zwinger mehr und die Tiere wurden (weitestgehend) medizinisch versorgt. Schlimme Fälle haben wir mit zu uns genommen und bei uns aufgepäppelt.

Das war auch die Zeit, in der ich (Andrea Sabel) zufällig auf den Verein stieß. Ich flog mit in die Türkei und als ich zum ersten mal die Station betrat, war mir sofort, mit Tränen in den Augen, klar, dass mein Herz und meine Seele hier hin gehört und ich hier gebraucht werde. So verlor ich mich in diesem Projekt und habe gleichzeitig meine Lebensaufgabe gefunden.

 

Alles lief bis dahin bestens, doch dann kam der große Rückschlag…
Der Pachtvertrag für das Gelände auf dem unsere Station stand, wurde nicht verlängert. Wir wurden mit samt Hunden einfach rausgeschmissen und hatten nur wenig Zeit uns etwas Neues zu suchen. Mit etwas Glück fanden wir letztendlich in der Nähe von Edremit ein Stück Land, dass wir nutzen durften. Allerdings war dort nichts als eine kleine betonierte Fläche mit alten Eisenstangen und ein kleines, marodes Gebäude.. Wir haben provisorische schnell in paar Zwinger gebaut, in denen unsere damals 100 Hunde notdürftig untergebracht wurden. Gleichzeitig starteten wir unzählige Spendenaktionen mit denen wir Stein für Stein unser neues Tierheim aufbauten. Alles musste neu gekauft und finanziert werden, nichts blieb uns von der alten Station… Unsere alten Gehege sind bis heute noch auf dem alten Land und wir stehen in Rechtsstreit mit dem damaligen Verpächter. Bis heute wissen wir nicht, ob wir all die Sachen jemals wieder bekommen werden.

Wir haben es trotz allem geschafft ein wundervolles neues Tierheim aufzubauen, versorgen dort zur Zeit 250 Hunde, einige Katzen und auch Esel und Pferde, die beschlagnahmt wurden. Wir sind auch nach 3 Jahren immer noch im Aufbau und Vieles muss noch ausgebaut und verbessert werden. Leider läuft das alles neben der Versorgung der Tiere nur schleppend. Alles was wir an Spenden bekommen reicht meist nur für Futter, medizinische Versorgung und notdürftige Reparaturen.

 

Nach wie vor kümmern wir uns auch um die Straßentiere, lassen kastrieren und vermitteln vor Ort und nach Deutschland. Dies aber nur im kleinen Rahmen, denn unsere Hauptaufgabe sehen wir darin vor Ort etwas zu ändern, vor allem in den Köpfen der Menschen. Wir arbeiten deshalb eng mit den Behörden vor Ort zusammen und haben ein tolles, kooperatives Netzwerk aufgebaut. Ohne Aufklärungsarbeit hätte all das wenig Sinn und wir würde gegen Windmühlen kämpfen.

Die Unterstützung von Airliner4Animals e.V. hilft uns enorm dabei, dass unsere Arbeit vor Ort weiter geht. Allzu oft standen wir schon mit leeren Händen da und zweifelten daran, ob wir all das weiterhin schaffen. Doch wir sind auf einem guten Weg und hoffen, dass wir ihn noch lange gemeinsam mit euch Airliner4Animals gehen dürfe! Ich drück euch alle!

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