März 2018 – Ein Nashornkalb erzählt

„Eigentlich haben wir keine natürlichen Feinde. Niemand kann uns töten und niemand kann uns verletzten. Nur einzig der Mensch ist in der Lage, dies zu tun. Auf bestialische Weise, der Mensch macht seinem Namen „Monster“ alle Ehre.

Wir wurden von der Natur mit dem Horn ausgestattet und wurden somit schon immer gejagt. Das Horn wurde früher oft für „schöne“ Schnitzereien verwendet und in der sogenannten „chinesischen Medizin“ ist es auch heute noch ein beliebtes Medikament gegen Fieber, Schmerzen und andere Leiden. Und es soll potenzsteigernd sein.
Solange der Markt vorhanden ist, solange werden wir sterben. Jeden Tag aufs Neue, jeden Tag ein weiteres Tier unserer Art.

Fast 18 Monate hat es gedauert, bis meine Mama mich zur Welt gebracht hat und wenn ich zweieinhalb oder drei Jahre alt bin, dann werde ich meine eigenen Wege gehen müssen, denn meine Mama wird wieder neue Babys bekommen. Bis dahin beschützt mich meine Mama so gut wie sie kann vor Löwen oder anderen Raubtieren. Aber vor Euch kann sie mich kaum beschützen.

Wenn Ihr kommt, dann haben wir in der Regel keine Chance mehr. Wenn Ihr uns unseren Lebensraum nehmt, ist das schon schlimm genug. Aber wenn Ihr mit den Waffen kommt, dann haben wir keine Chance. Bitte erschießt uns schnell und passt auf, dass wir auch gleich tot sind.

Denn leider ist es schon so oft vorgekommen, dass wir noch gar nicht tot waren, und Ihr uns das Horn herausgeschnitten habt, als wir noch am Leben waren.
Könnt Ihr Euch vorstellen, was für Schmerzen das waren?

Könnt Ihr Euch vorstellen, wie ich mich gefühlt habe, als ich meine tote Mama neben mir habe liegen sehen und ich nichts machen konnte? Ich habe es miterlebt und schon dies ist Grund genug für mich zu hoffen, dass ich nun in eine bessere Welt komme, als ich war.“ (Worte eines namenlosen nun toten Nashorn Kalbes)

Mit unserem Projekt SANParks Honorary Rangers im KNP unterstützen wir eine Hundestaffel, die Wilderer und Waffen aufspürt. Sind die Wilderer schon im Park, ist es meist schon zu spät. An jedem Tor zum Park werden zwar Kontrollen gemacht, doch es gibt leider- wie überall- Lücken.
Aufklärung und ein „Miteinbeziehen“ der Bevölkerung ist immens wichtig, die Menschen davon zu überzeugen, das sinnlose Morden zu stoppen und die Lebewesen zu schützen, auch das leistet unser Projekt.

Die Ausbildung und der Lebensunterhalt nur eines einzelnen Hundes hier kostet sehr viel Geld und wir Airliner4Animals e.V. beteiligen uns seit 2017 hier mit einer immer größer werdenden Summe an den Kosten.

Und somit können wir auch stolz sein, denn durch unsere Hilfe, wurden auch schon einige Morde und Verstümmelungen verhindert. Wenn die Hunde eine Spur haben, dann rennen sie. Sie rennen manchmal über 20km bis sie am Ziel sind. Und mit ihnen natürlich die Ranger. Manchmal haben sie Erfolg, manchmal kommen sie zu spät.

Täglich stirbt mindestens 1 Nashorn und auch 1 Elefant. Täglich! Das muss man sich einfach mal vorstellen.
Wir werden es wahrscheinlich noch erleben müssen, wenn der Zeitpunkt gekommen ist, dass der Menschheit verkündet wird, dass Nashörner und Elefanten ausgerottet worden sind. Mit größter Wahrscheinlichkeit.

Es sei denn, es passiert noch ein Wunder.

Comments are closed, but trackbacks and pingbacks are open.