Februar 2020 – Wenn Leben einfach weggeworfen wird

Wenn Leben einfach weggeworfen wird…

Im Januar tauchten an einer der Futterstellen von Taro Germany e.V. in der Türkei urplötzlich 7 neue, unkastrierte Hunde auf. Sie waren alle bis auf die Knochen abgemagert, drei von ihnen noch Welpen und eine Hündin hochschwanger. Sie waren teilweise völlig benommen und alles sah danach aus, dass sie kurz zuvor noch narkotisiert waren und dort ausgesetzt wurden.
Leider eine Methode, mit der manche Dörfer und Städte dort ihre Gemeinden “säubern”. Die Tiere werden mit Narkosepfeilen eingefangen und in anderen Ortschaften oder außerhalb einfach wieder rausgeworfen, schnell und heimlich, denn offiziell ist das streng verboten.. Aber leider ist das der einfachste Weg keinen Ärger mehr mit den Straßenhunden zu haben. Oft waren sie vorher sogar kurzzeitig in städtischen Tierheimen, wo sie kaum Futter bekommen und deshalb oft so heruntergehungert aussehen wie diese armen Fellnasen.

Die Hunde werden jetzt von Taro mit versorgt. Drei von ihnen sind bereits in der Tierklinik, da sie Husten haben und einer der Welpen ein verletztes Bein. Große Sorgen machte die schwangere Hündin. Sie ist sehr scheu und hat zwischenzeitlich irgendwo dort in der Nähe in einem Versteck ihre Babys bekommen. Es regnet zur Zeit sehr viel und besonders nachts ist es immer wieder sehr kalt. Wenn die Kleinen nicht ausreichend Schutz haben, sind ihre Chancen zu überleben sehr gering. Cigdem versucht ihr jeden Tag nach der Fütterung zu folgen, um ihre Welpen zu finden aber die Hündin ist sehr schlau und misstrauisch und zeigt ihr das Versteck nicht.

Heute dann endlich hörte Cigdem einen der kleinen Welpen weinen und folgte dem Geräusch. Sie fand sie im Gebüsch an einem Wasserlauf in der Nähe der Futterstelle. Einer war wohl aus dem Nest heraus geklettert und fand nicht mehr zurück, weshalb er so schreite.
Dort sind sie zwar einigermaßen Geschützt aber vermutlich nicht ausreichend, um die nächsten Nächte zu überstehen. Die Temperaturen sollen nachts wieder weit unter Null Grad fallen.

Cigdem ist aktuell gerade damit beschäftigt ihnen aus Paletten und Planen einen sicheren Unterschlupf zu bauen und wird sie noch heute versuchen umzusetzen. Hoffentlich schafft sie es und die Mama nimmt das neue Versteck an.

In den nächsten Tage werden die Kleinen dann entwurmt werden und wenn sie alt genug sind natürlich auch geimpft und die Mutterhündin kastriert. Auch das sind wieder Extrakosten, die Taro Germany e.V. stemmen muss. Ich (Andrea Sabel) werde Ende der Woche aber in die Türkei fliegen, um das Projekt zu besuchen und eine schöne Überraschung mitbringen, die hoffentlich ein paar Sorgen nehmen kann. Ich freue mich schon darauf vor Ort mit anzupacken und natürlich auch diese neue Hundefamilie begrüßen zu dürfen.

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