August 2020 – Welpenschutz? – Nicht wirklich!

Als Hunde- und Verhaltenstrainerin könnte ich euch jetzt eine langen Artikel darüber schreiben woher der Gedanke vom existierenden Welpenschutz kommt, warum dieser in den doch vom Wolf weit abweichenden Sozialstrukturen der Hunde keine generell gültige Verhaltensweise ist und warum besonders die Welpen in großer Gefahr sind, wenn sie auf ein fremdes Rudel mit erwachsenen Hunden treffen, besonders wenn es dort auch Welpen gibt. Aber das würde den Rahmen sprengen.
 
Ja, viele Hunde haben eine erhöhte Akzeptanz und Toleranz Welpen gegenüber aber eine, wie so oft formulierte generelle Beißhemmung gegenüber Welpen existiert NICHT. Das musste auch dieses kleine Welpenmädchen und ihre Geschwister bitter erfahren, wie uns unser Förderprojekt Taro Germany e.V. berichtete.
 
An einer Futterstelle in der Nähe eines Krankenhauses, wo sich einige der Krankenschwestern immer liebevoll um die Straßenhunde kümmern, tauchten vor kurzem drei Kangal-Welpen auf. Ob sie dort ausgesetzt wurden oder ob sie ihr eigenes Rudel verlassen oder verloren hatte, konnte keiner sagen. Aber natürlich kümmerten die Angestellten vom Krankenhaus sich auch um diese 3 Welpen. Sie wurden täglich mit gefüttert und sogar impfen gelassen. Eine zeitlang ging es gut und die anderen Hunde störten sich nicht weiter an den drei Neuankömmlingen… Bis auf eine Hündin. Sie selbst hat gerade 8 Welpen und obwohl sie am Anfang die drei Fremdlinge beschnupperte und nicht weiter beachtete, kam es vor 2 Tagen zu einem schlimmen Ereignis.
 
Aus heiterem Himmel griff die Hundemama die fremden Welpen an als diese sich dem Futter näherten. Sie packte nacheinander alle drei Welpen mehrfach und schüttelte sie. Die Krankenschwestern hörten die Schreie der Kleinen und rannten sofort hin. Einen konnten sie gerade noch so vor der Hündin retten, sie hatte ihn schon gebissen aber dann zum Glück losgelassen. Eins der Geschisterchen lag bereits tot auf dem Boden und das Dritte war nicht zu sehen, es war verschwunden. Sie haben lange nach ihm gesucht aber leider vergebens. Vielleicht ist er geflüchtet, wenn ja können wir nur hoffen, dass er nicht schwer verletzt war..
 
Das kleine Mädchen, das sie retten konnten, sah auf den ersten Blick nicht schwer verletzt aus, aber selbst wenn nicht, so konnte sie dort nicht bleiben, es war viel zu gefährlich. Eine der Krankenschwestern, die Funda schon länger kennt und eine befreundete Tierschützerin vor Ort kamen auf die Idee bei Taro Germany e.V. anzufragen, ob sie die Kleine bei sich aufnehmen könnten. Funda musste nicht lange überlegen und sagte, dass sie den Welpen zunächst zum durchchecken in die Klinik bringen sollen und danach kann sie natürlich auf die Station.
 
Das kleine Mädchen hatte verdammtes Glück! Auf den ersten Blick sah es aus als hätte sie wirklich nur ein paar Kratzer abbekommen. Als die Stellen aber geschoren wurden und man sie von oben bis unten untersuchte, kamen doch einige größere Wunden und Löcher zum Vorschein. Die meisten im Bereich der Kehle und ihrer Leiste, die typischen Stellen bei Ernstkämpen, wenn nicht nur mal zugehauen wird, sondern ein Hund wirklich die Absicht hat den anderen zu töten. 😢
 
Die kleine wurde medizinisch versorgt und bekam Infusionen, denn sie stand unter Schock und es war unklar, ob sie die Nacht überstehen wird. Heute morgen meldete sich aber die Klinik und zum Glück ging es ihr soweit gut. Es wird noch eine Weile dauern, bis sie sich erholt hat aber danach kann sie sich auf ein behütetes Leben bei Taro auf der Station freuen. 🥰
 
Werde schnell gesund kleines Hundemädchen!
 
Text: Andrea
Bilder: Klinik Edremit/Türkei
 
Mit Eurer Mitgliedschaft bei uns könnt IHR vielen Tieren weltweit helfen:
https://goo.gl/oed2KA
 
Natürlich freuen wir uns auch über jede kleine oder größere SPENDE:
 
DE35 4401 0046 0338 4414 66
BIC: PBNKDEFF oder
 
PAYPAL: donate@airliner4animals.com
 
Ausgezeichnet mit dem Deutschen Tierschutzpreis 2018