Juli 2020 – Ein Besuch vor Ort war gerade jetzt wichtig

Ihr könnt euch sicher vorstellen wie enttäuscht wir vom Projekt Taro Germany e.V. waren als im Juni verkündet wurde, dass die Türkei weiterhin zum Risikogebiet erklärt wurde und eine Reise dort hin nicht ohne weitere Folgen möglich ist. Wir hatten so gehofft, dass wir endlich wieder zu unseren Fellnasen können.

Fast 5 Monate konnten wir wegen Corona nicht persönlich vor Ort sein, mussten uns darauf verlassen, dass unsere Arbeiter alles richtig machen, mussten anhand von Fotos und Videos beurteilen und Entscheidungen treffen und hoffen, dass keine Fellnase, der es nicht gut geht, übersehen wird. Und jetzt nochmal eine Reise verschieben??? Unsere Flüge waren optimistischerweise bereits gebucht, wichtige, teils lebensnotwendige Medikamente und spezielles Futter stand bereit. Wochenlang waren wir hin und hergerissen, ob wir das Risiko eingehen sollen zu fliegen, haben versucht über Vitamin B an Infos zu kommen wie die weiteren Pläne mit der Türkei aussehen und mussten mit unseren Arbeitgebern abwägen was möglich ist. Bis einen Tag vorm Flug hatte wir aber immer noch keine klare Aussage von den Ämtern, ob und wie wir die 14-tägige Quarantäne als ehrenamtliche Helfer bei der Rückkehr umgehen können. Alles war riskant und unsicher. Aber der Gedanke bis September warten zu müssen machte uns fertig und wir entschieden trotz allem zu fliegen und einfach zu hoffen, dass wir einen Weg finden werden oder einfach niemand bemerkt, dass wir dort waren 😅. Vorsichtshalber hatten wir es auch niemandem erzählt und berichten erst jetzt darüber.

Und ja, es war verdammt nochmal die richtige Entscheidung auch wenn die Reise nervlich und emotional sehr anstrengend war. Funda und ich (Andrea) kamen Freitags an und erfuhren direkt, dass Samstag und Sonntag wieder Ausgangssperre ist.. na super. Aber auch das war uns egal, wir standen einfach sehr früh auf und fuhren mit Mundschutz getarnt 🤣 über Schleichwege zur Station, in der Hoffnung nicht erwischt zu werden… wir hatten Glück. Dort angekommen schossen uns die Tränen in die Augen, nach all der Aufregung waren wir sooo glücklich, wir waren endlich Zuhause!

8 Tage waren wir insgesamt dort und wir hatten uns viel Zeit für unsere Hunde genommen. Da wir im Mai nicht dort waren, hatten viele von ihnen noch Reste ihres Winterpelzes und das bei 35 Grad! Ich glaube über 3 Tage lang habe ich von morgens bis abends schweißtreibend ausschließlich Hunde gebürstet, geschnitten und geschoren, wenn das Fell schon zu verfilzt war. Die Hunde haben es alle so sehr genossen, endlich etwas Liebe und Aufmerksamkeit. Nebenbei haben wir bei allen Hunden die Krallen und die Zähne kontrolliert und fehlende oder abgelaufene Flohhalsbänder ergänzt und ausgetauscht. Nachdem wir alle Hunde gesehen hatten, wurden ein paar von ihnen in die Klinik geschickt, teils für kleinere Behandlungen, zum allgemeinen Durchchecken oder zum Kastrieren. Andere haben wir selbst vor Ort mit Spot Ons und Entwurmungstabletten behandelt, hier und da Augentropfen gegeben und Ohren gereinigt..
Danach haben wir kleinere Reparaturarbeiten auf der Station gemacht, Sonnensegel repariert, weitere aufgestellt und neue Wasserwannen gekauft, damit sich die Hunde abkühlen können und was zum Spielen haben. Es gab neuen Kies, da einige Gehege durch die Plantschereien der Hunde nur noch matschig waren und man sah aus wir eine panierte Wildsau, wenn man dort drin war und von aufgedrehten Hunden angesprungen wurde.

Gegen Ende der Reise haben wir es auch noch geschafft von allen Hunden tolle Fotos und Videos zu machen, für uns, euch und ihre Paten. Wenn wir nicht auf der Station waren, waren wir auch viel draußen unterwegs, haben Straßenhunde gefüttert, sie mit Flohmittel behandelt und speziell nach allen Hunden draußen geschaut, die wir schon lange kennen und betreuen. Die lange Zeit in der wir von ihnen getrennt waren, hat uns gezeigt, dass man niemals sagen kann wie oft und wann man sich das nächste mal sehen wird.

Wir hatten viele schöne Momente und eine sehr gute Zeit mit unseren Leuten und vor allem mit den Hunden vor Ort. Leider gab es neben dieser schönen Seite aber auch sehr traurige Momente, über die werde ich euch aber gesondert berichten. Wir haben wieder Einmal alles dafür gegeben, die Lebensqualität der Hunde auf unserer Station zu verbessern, denn wir sind nicht nur ein Tierheim, nicht nur eine Zwischenstation, nein bei uns leben viele Tiere für immer und sie sollen sich bei uns Zuhause fühlen. Am Ende war es aber eine gute Reise, bei der wir viel organisieren und umsetzen konnten und zu guter Letzt durften uns zwei Fellnasen, Alex und Lucky, zurück nach Deutschland in ihr neues Zuhause begleiten.

Ach ja und um das Problem mit der Quarantäne zu umgehen, konnten wir zum Glück vor Ort einen Corona-Test machen lassen… puh, er war negativ 😊 Auch wir können all das den Tieren nur bieten, wenn wir Spenden bekommen. Airliner4Animals e.V. unterstützt Taro Germany e.V. und viele andere tolle Projekte regelmäßig und eure Spenden werden garantiert am richtigen Platz eingesetzt.
Jeder kann helfen, indem er Mitglied wird oder spendet. !! Jedes einzelne Mitglied ist wichtig, jede einzelne Spende ist wichtig.

Eure Andrea (Projektpatin und Vorstand)

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