September 2020 – Bärengallenfarmen sind des Übels Wurzel!

Letzte Woche habe ich Euch Cotton Blossom vorgestellt. Ich dachte heute erzähle ich Euch etwas mehr über Bärengallefarmen. Wenn ich die Bären in Animals Asia Rettungszentren beim Spielen, oder sogar auch beim schlafen beobachte, kommen mir immer die Tränen wenn ich an ihr Leben vor der Rettung denke.
Die meisten Farmbären hausen in winzigen Käfigen. Teilweise sind sie so klein, dass die Tiere sich weder umdrehen, noch darin auf allen Vieren stehen können. Manche Bären, die bereits als Babys gefangen und eingesperrt wurden, verbringen ihr ganzes Leben in demselben Käfig. Sie vegetieren bis zu 30 Jahre unter derartigen Bedingungen dahin. Wenn sie heranwachsen, passiert es oft, dass sie wortwörtlich „über ihre Gefängnisse hinauswachsen“. Sie passen nicht mehr durch die Käfigtüren.
Ihre Körper sind übersäht von Verletzungen und Narben, die von den Metallstangen ihrer engen Käfige herrühren.
Ein Zustand, der nicht nur ernste Folgen für die körperliche Gesundheit der Tiere hat, sondern auch für deren Psyche.
 
Die Wege, auf denen Bärengalle abgezapft wird, sind vielfältig. Allen Methoden ist jedoch gemein, dass sie invasiv sind und schwerwiegende Infektionen verursachen. Die meisten der Bären hungern, sind dehydriert, leiden unter diversen Krankheiten oder bösartigen Tumoren, die ihre Galle vergiften und sie letztendlich umbringen.
Nur die wenigsten erhalten die nötigen Medikamente oder irgendeine Art der medizinischen Versorgung.
Animals Asia kann Fälle bezeugen, in denen man Tiere, die zu alt oder zu krank waren, um weiterhin Galle zu produzieren, einfach in ihren Käfigen verhungern ließ.
 
Pathologische Untersuchungen haben gezeigt, dass die Galle kranker Bären oft mit Blut, Eiter, Fäkalien, Urin, Bakterien oder Krebszellen verunreinigt sind. Trotz des Vorhandenseins kostengünstiger, effektiver pflanzlicher und synthetischer Alternativen – und der Gefahr die verunreinigte Galle, kranker Bären zu sich zu nehmen – besteht die Bärengalleindustrie weiter.
Die Nachfrage kommt hauptsächlich aus China, Japan, Korea, Vietnam, Malaysia und Taiwan. Doch auch in Australien, Indonesien, Laos, Myanmar, Singapur den USA und Kanada stößt man auf Bärengalleprodukte.
Viele der Bären, die bei Animals Asia eintreffen, befinden sich in entsetzlichem Zustand und leiden unter bedrohlichen Gesundheitsproblemen. Die meisten haben mit einer Gallenblasenentzündung und Bauchinfektionen zu kämpfen.
Doch auch Herzerkrankungen, Leberkrebs, Blutvergiftung und Bauchfellentzündung gehören zu der Liste der Leiden vieler Bären.
Einige sind vollständig oder teilweise erblindet.
Bei anderen hat das Beißen auf den Gitterstäben und die schlechte Ernährung Spuren im Maul hinterlassen – ihre Zähne fehlen, sind abgebrochen, abgewetzt oder verfault.
 
Außerdem haben viele bei ihrer illegalen Gefangennahme in der Wildnis Gliedmaßen verloren.
Durch die ununterbrochene Qual der Beengtheit in viel zu kleinen Käfigen sind bei einem großen Anteil der Bären Körperteile verkümmert, entstellt oder durch Arthrose verkrüppelt.
Extrem schwielige, erkrankte und deformierte Tatzen sind die Folgen jahrzehntelangem Stehens auf Käfiggittern. Ausgedehnter Haarausfall zeugt von endlosem Reiben an den Gitterstäben oder einem geschwächten Immunsystem.
Viele Bären weisen außerdem Selbstverstümmelungen und stereotypes Verhalten auf.
Nahezu alle sind zornig, verängstigt, mangelernährt und dehydriert.
Die Genesung der geretteten Bären ist ein langer Prozess, der viele Monate dauern kann.
Dank der professionellen Fürsorge von Animals Asias Veterinär- und Verhaltensmanagement-Teams und der Betreuung des Bärenpersonals erholen sich jedoch fast alle Bären und werden zu lebhaften, fröhlichen Tieren.
Aus verschiedenen Gründen können die Bären, die bei Animals Asia eintreffen, nie wieder in der freien Wildbahn ausgesetzt werden, sondern müssen für den Rest ihres Lebens in deren Pflege bleiben.
Die meisten zur Gallegewinnung ausgebeuteten Bären sind zu krank, um ohne Pflege überleben zu können, und haben in der Gefangenschaft, die sich über den größten Teil ihres Lebens erstreckte, die nötigen Überlebenskenntnisse verlernt oder nie erworben.
Das Fehlen geeigneter Lebensräume – und die nachlässige Umsetzung von Bestimmungen zum Schutz von Wildtieren in den Ländern, in denen es noch wilde Bären gibt – bedeuten auch, dass die Bären nach einer Freilassung ernsthaft Gefahr laufen würden, für ihre Körperteile getötet oder erneut eingefangen und in die Qualen der Gallefarmen zurückgebracht zu werden.
Diese Fotos sind schon etwas älter, zeigen aber sehr gut, in welchem Zustand die meisten der Bären sich bei der Rettung befinden. Alle Fotos sind Eigentum von Animals Asia.
(Maren)
 
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