November 2020 – Ein wichtiger Kurzbesuch vor Ort

Ein Kurzbesuch in der Türkei… 2 Tage voller Emotionen, Trauer und Freude..
 
Seit letzter Woche Montag ist die Türkei wieder komplett zum Risikogebiet erklärt worden und eine Reise dort hin ist nur noch mit einer sich anschließenden mind. 5-tägigen Quarantänezeit möglich. Das bedeuten für unser Förderprojekt Taro Germany e.V. wieder harte, sehr schwierige Zeiten.
Also nutze ich (Andrea) die letzte Gelegenheit und flog für 2 Tage hin, um wenigstens das wichtigste vor dem Winter noch zu erledigen und nochmal nach den Hunden auf der Station zu schauen für… wer weiß wie lange. Es war eine anstrengende, sehr hektische und emotionale Reise aber dennoch bereue ich es nicht mich der Herausforderung gestellt zu haben.
 
Donnerstag spät abends kam ich in Edremit an. Morgens ging ich direkt in die Klinik, um unsere kranken Hunde zu besuchen. Auf dem Weg dort hin traf ich einige ausgehungerte Straßenhunde und fütterte sie.
Die alte Hope war seit ein paar Tagen in der Klinik, da sie nicht fressen wollte und ihre Pankreas- und Leberwerte wieder schlecht waren. Es ging ihr gar nicht gut und ich setzte mich lange zu ihr, in der Hoffnung, dass sie durch die Nähe wieder Mut bekommt und versuchte sie zu füttern. Doch ihr Blick war müde und ihre Reaktionen emotionslos… Auch Nazik, der Straßenhund mit den Herzwürmern, stimmte mich sehr traurig. Er lag da und bellte an einem Stück, dann lauschte er… er rief nach seinem Rudel, von dem er jetzt leider getrennt war. Es tat im Herzen weh ihn so zu sehen…
 
Dann ging es in die Stadt, die Ausreisepapiere für unsere beiden Hunde musste noch beim Amt abgeholt und einige Formulare unterschrieben werden. Dann schnell ins Krankenhaus, um meinen Coronatest machen zu lassen, damit ich Sonntag wieder zurückfliegen darf 😅. Alles dauerte ewig und erst gegen Nachmittag schaffte ich es endlich zur Station. Um so größer war meine Freude alle Hunde dort fröhlich, gesund und wohl genährt anzutreffen. Jeden einzelnen habe ich begrüßt und mir angeschaut.
Anschließend habe ich (wie immer 😋) die vielen, tollen, mitgebrachten Spenden und Medikamente ausgepackt. Danach verbrachte ich viel Zeit mit unseren Sorgenfellchen, Rosi, die gerade Chemotherapie bekommt, Leila, die ihren Kiefer nicht öffnen kann, die liebe, gelähmte Perla und Fenja, um die wir im September so sehr gekämpft hatten.
 
Nach der Abendfütterung ging ich dann wieder in die Klinik zu Hope. Leider weigerte sie sich nach wie vor zu fressen, egal was ich ihr anbot. Ich blieb noch eine Weile bei ihr, um danach mit Funda und Co. zu reden und ihnen zu erzählen wie schlecht es um Hope steht. Morgens erfuhr ich, dass sie über Nacht gegangen war… Wir nahmen sie mit auf die Station und haben sie am Fluss begraben. 🥺😢🖤
 Um mich abzulenken, stürzten wir uns in die Arbeit, die Hunde wurden gefüttert, die Wasserbehälter gereinigt und Hundehütten repariert. Danach brauchte ich was für die Seele und ließ die Welpen draußen springen und ging mit einigen Hunden gassi.
Dann kümmerte ich mich um unsere beiden Glückspilze, die mit nach Deutschland durften, Sadi und Joe! Ihre Boxen wurden gerichtet, Geschirre anprobiert, das Fell entzottelt und die Krallen nochmal geschnitten. Die beiden waren startklar. Gegen Abend haben wir noch einige Gehege für den Winter vorbereitet. Perla zog um in ihr weiches, warmes Winterquartier, im Stall haben wir neue Abtrennungen gemauert und hier und da schon mal Stroh und Mäntelchen verteilt.
 
Es wurde bereits dunkel und dann hieß es für mich schon wieder Abschied nehmen von den vielen Fellnasen auf der Station.
Noch schnell einen Abstecher ins Krankenhaus, um mein zum Glück negatives Corona-Testergebnis abholen 😅 und dann ging es wieder zu Nazik in die Klinik. Wir bekamen mittags einen Anruf, dass es auch ihm nicht gut geht. Als ich dort war und ihn sah bestätigte sich das beschriebene Bild und schlimmer, seine Organe versagten allmählich und auch er lag bereits im Sterben… 😩 Wir haben ihn sofort erlösen lassen und verabschiedeten uns somit von einer weiteren Fellnase, die uns bereits jahrelang begleitet hatte. Kommt gut über die Regenbogenbrücke ihr zwei und danke, dass ich euch noch mal sehen und mich von euch verabschieden durfte. 🥺🖤
 
Eine lieb gemeinte Einladung zum Essen von den Helfern vor Ort musste ich leider abschlagen und ging mit Sadi und Joe nach Hause, legte mich müde auf die Couch und weinte bis ich einschlief. Am nächsten Tag ging es mit den beiden zurück nach Deutschland…
Andrea Sabel
 
++++++++++++++++
 
Wir Airliner4Animals e.V. sind KEIN Tierschutzverein, der Tiere oder Flugpatenschaften vermittelt.
 
Wir sind ein Förderverein, der u.a. Geld sammelt für andere Tierschutzvereine, die sich um Tiere kümmern.
 
Mit Eurer Mitgliedschaft könnt IHR somit gleich vielen Tierschutzprojekten weltweit helfen: https://goo.gl/oed2KA
 
Natürlich freuen wir uns auch über jede kleine oder größere SPENDE:
 
DE35 4401 0046 0338 4414 66
BIC: PBNKDEFF
 
PAYPAL: donate@airliner4animals.comW