Januar 2021 – Rainbow war der Erste

Rainbow war der erste (und bis jetzt einzige) Bär, den Animals Asia nach Rettung und Behandlung auswilderte. Sie wurde im August 2016 in den Bergen von Peng Zhou (China) gefunden und kehrte einen Monat später dorthin zurück.
Als sie gefunden wurde hatten Maden sich in den offenen Wunden der Bärin eingenistet und ihre Zähne waren durch die Versuche, die Drahtschlinge zu durchbeißen, stark beschädigt. In ihrer Verzweiflung versuchte Rainbow sogar, sich die eigene Tatze abzunagen.
Rainbows verletzte Tatze war leider nicht zu retten. Doch ihre Wunden verheilten gut. Die Biologen Liu Fang aus China sowie John Beecham und Dave Garshelis aus den USA, stimmten darin überein, dass die Mondbärin, aufgrund ihres Alters durchaus geeignet sei, sie auszuwildern. Sie prognostizierten ihr sehr gute Überlebenschancen in den Bergen von Peng Zhou.

Eine Reihe besonderer Umstände hat die Auswilderung im Fall der jungen Bärin ermöglicht. Anders als bei den meisten anderen Bären, die die Organisation rettet, war bei Rainbow genau bekannt, in welchem Gebiet sie heimisch ist. Illegal gefangene Bären hingegen werden oft weit von ihrem Ursprungsort entfernt aufgefunden. Zudem sind sie oft falsch und völlig mangelhaft ernährt worden und sind letztendlich bereits abhängig vom Menschen als Nahrungsbeschaffungsquelle. Anders bei Rainbow: Sie konnte in das Gebiet zurückkehren, indem sie seit ihrer Geburt lebte und bereits ihr erstes Jahr verbrachte.
Die Beamten der Forstschutzbehörde von Peng Zhou standen der Auswilderung ebenfalls enthusiastisch gegenüber. Sie kennen das Gebiet gut und unterstützten die Freilassung. Sie gingen zudem davon aus, dass Rainbows Falle ein Relikt aus der Zeit ist, als die Gegend noch kein Schutzgebiet war. Dennoch durchkämmten sie das Areal nach weiteren Fallen und werden künftige Wilderer strafrechtlich verfolgen.
Ein Jahr nach ihrer Auswilderung konnten wir Rainbow mit einer versteckten Kamera filmen und sie sah sehr gesund aus trotz der fehlenden Tatze.