Eigentlich wollten Susanne und Martin letzte Woche nur einige handwerkliche Arbeiten durchfĂŒhren, deshalb waren einige Freunde da – zum GlĂŒck !
Plötzlich standen zwei JĂ€ger vor der TĂŒr, auf der LadeflĂ€che ein an den FĂŒĂen gefesselter Schafbock. Dieser war vor ca. einer Woche ausgebrochen, seitdem unterwegs und verwilderte von Tag zu Tag mehr, konnte nicht eingefangen werden. Als seinetwegen sogar eine Autobahn gesperrt werden musste, die Polizei ihn immer wieder aus den Augen verlor, gaben ihn die Behörden zum Abschuss frei.
Doch die beiden JĂ€ger wollten nicht den einfachen Weg gehen und ihn töten, sie planten, ihm eine Chance zu geben. Mit List und unendlicher Geduld konnten die beiden ihn fangen. Doch wohin mit ihm? Die EigentĂŒmer wollten ihn nicht mehr haben.
So wurde der Schafbock in dem momentan leeren HĂŒhnerauslauf untergebracht.Einmal entfesselt, rannte der Bock in Panik immer wieder voller Wucht in den Maschendrahtzaun, er drohte auszubrechen! Einer der Helfer wurde durch den Aufprall am Kopf getroffen, zum GlĂŒck aber nicht ernsthaft verletzt.
Mit Stahlmattenzaunelementen und SchrĂ€gstĂŒtzen wurde der Zaun verstĂ€rkt. Langsam beruhigte sich der arme Schafbock. Am Abend lief er nur noch unruhig am Zaun hin und her. Mittlerweile ist er wesentlich ruhiger geworden, es darf sich aber keiner nĂ€hern.
Jetzt muss alles versucht werden, sein Vertrauen zu gewinnen, damit er eine artgerechte Zukunft haben kann (Kastration, Vergesellschaftung mit Artgenossen).
Es ist einfach schön, dass die beiden JĂ€ger den Schafbock nicht einfach getötet sondern den aufwĂ€ndigen und riskanten Weg des Einfangens gewĂ€hlt haben. Respekt und herzlichen Dank dafĂŒr !
Susanne Oberheidtmann ( Projektpatin Gnadenhof)
