Juni 2021 – Corona und die Straßenkatzen auf Teneriffa

Es ist eine Katastrophe… eine richtige Katastrophe.
Dieses Jahr wird die Arche Noah Teneriffa e.V. und die anderen Tierheime und Tierschützer der Kanareninsel von Anfragen Katzen und Kitten aufzunehmen regelrecht überrannt.

Jeden Tag bekommen sie telefonisch, per Email und Social-Media Anfragen vor allem Katzenkinder aufzunehmen. Besorgte Touristen und auch Einheimische finden die Kleinen an Müllcontainern, auf ihren Fincas, in den Gärten der Ferienwohnungen oder irgendwo allein in der Wildnis. Meist ohne Mutter, oft schwer krank mit entzündeten Augen und Katzenschnupfen. Dünn, abgemagert, verfloht und verletzt.

Doch woher kommt es? Was ist passiert, dass dieses Jahr eine Katzenflut über Teneriffa hereinbricht?

Einer der Hauptgründe wird der wirklich harte Lockdown in Spanien sein. Ab dem 15. März 2020 waren die Spanier fast 3 Monate komplett eingesperrt. Die ganze Haupt-Kitten-Saison! Normalerweise werden die Kitten gefangen und die Mütter und Väter weitestgehend kastriert. Doch letztes Jahr durfte keiner der Tierschützer das Haus verlassen. Keiner konnte die neugeborenen Katzen von der Straße holen. Keiner konnte sie fangen um sie zu kastrieren und jetzt? Jetzt sind sie alle geschlechtsreif und haben wieder Kinder bekommen. Viel zu viele.

Bei der ersten Kastrationsaktion in diesem Jahr hat die Arche schon 28 Katzen und Kater kastriert. Bei einer zweiten in einem anderen Ort bereits 6. Und an beiden Orten geben die Helfer nicht auf und stellen weiter Fangfallen auf die sie jeden Tag checken und hoffen, dass wieder eine Tier in die Falle gegangen ist. Durch die vielen Kastrationen entstehen ungeplante Kosten, aber es ist die einzige Chance das Problem in den Griff zu bekommen. Auch außerhalb der großen Kastrationsaktionen übernimmt das Tierheim Kosten für Kastrationen wenn jemand wieder eine Katze oder einen Wildkater gefunden hat.

Allein in der letzten Woche gab es bei der Arche Anfragen für über 60 Kitten bzw. Katzen. Fast alle hat die Arche auf Pflegestellen untergebracht oder mit Hilfe der Tierärztin auf Teneriffa direkt vermittelt. Aber langsam weiß keiner mehr wohin mit den ganzen Katzen…

Die Arche und andere Tierheime platzen aus allen Nähten und wie letzte Woche berichtet ist auch noch Panleukopenie im Tierheim bei einer Katzengruppe ausgebrochen. Der Kleine Irmel hat es leider nicht geschafft. Indy hat es als nächstes getroffen, obwohl alle 3 Kitten aus der Gruppe sofort vorbeugend einen speziellen Medizincocktail bekommen haben. Auch bei ihm stand es auf der Kippe ob er es schaffen würde. Aber aktuell ist er stabil. Drückt die Daumen, dass es so bleibt.

Aktuell leben im Tierheim der Arche 71 Katzen, davon 21 Kitten.
Alle Mitarbeiter und Helfer sind heilfroh darüber, dass die Urlaubssaison langsam startet und es mehr Flugpaten gibt. Allein im Juli werden 11 Kitten nach Deutschland fliegen und endlich wird wieder etwas Platz sein. Nur wie lange???

Alles Geld, dass durch uns an den Verein gegangen ist wird momentan für Kastrationen verwendet und wir sind froh, dass wir dank euch helfen können, die Katzenflut auf Teneriffa etwas einzudämmen. Danke euch!