Oktober 2021 – Und täglich grüßt……….der weiße Hund

Seit ich hier in der Türkei bei unserem Förderprojekt Taro Germany e.V. bin, wartet jeden Morgen auf dem Weg zur Station ein bestimmter, weißer Hund auf uns. Er ist krank und bekam zwar bereits Medikamente gegen die Räude und andere Parasiten aber vermutlich hat er auch einen Pilz und um sicher zu gehen soll er noch auf Leishmaniose getestet werden.

Also war der Plan ihn heute in die Klinik zu bringen. Bisher hatte er jeden Tag pünktlich um 9:30 an einer Brücke auf uns gewartet. Heute leider nicht…

Er gehört einem Hirten ganz in der Nähe der Station von Taro Germany, daher machten wir uns auf den Weg dort hin. Mit dem Auto kamen wir leider nicht weit also ging es zu Fuß weiter. Wir mussten durch Müllberge einen steilen Abhang hinunter, durch ein Flussbett und auf der anderen Seite wieder hoch klettern. Dort in einem aus Brettern und Planen gebauten Unterstand und Stall lebt der Ziegenhirte zu dem er gehört. Zwei weitere Kangal, die dort aufpassen wenn der Hirte mit seinen Ziegen zum Grasen unterwegs ist, konnten wir mit ein paar Schalen Nassfutter überzeugen uns nicht aufzufressen 😅.

Dort lag er dann auch und nagte an dem Gerippe einer halben Ziege. Das war also der Grund warum er heute nicht an die Brücke kam 🤷‍♀️. Er stand sofort auf und folgte uns, als wüsste er, dass wir ihm jetzt helfen werden.

Vor 3 Monaten noch, als ich das letzte mal hier war, kam er nicht näher als 10 Meter an mich ran. Das er mich noch kennt, sich an mich erinnert und mir jetzt offensichtlich vertraut, hat mich unglaublich berührt.

Der Schäfer war leider nicht da sonst hätten wir mit ihm sprechen können. Es ist nicht das erste mal, dass Taro Germany seinen Hund hilft. Er hatte schon häufiger Hautprobleme und die Räude ist leider chronisch. Sie wissen auch, dass der Hirte seine Hunde gut behandelt, sie über alles liebt und schätzt und es ihn sehr traurig macht wenn sie krank sind und er ihnen nicht helfen kann. Aber Geld für einen Tierarzt hat er nunmal nicht, er haust ja selbst mit seine Tieren mitten im Nirgendwo in einem Verschlag und lebt von der wenigen Ziegenmilch die er verkauft.

Trotzdem haben wir den Bub erst mal mitgenommen und er ist jetzt in der Klinik. Sobald wir den Hirten sehen, werden wir mit ihm sprechen und gemeinsam überlegen wie es weiter geht.
So oder so wird seinem Hund jetzt geholfen und der Plan ist ihn auch in Zukunft zu betreuen, sollte er zum Hirten zurück gehen. Gemeinsam wird eine Lösung gefunden werden..

Eure Andrea (Projektpatin von Taro Germany e.V.)