November 2021 – Unfassbar! Schrecklich! Grausam!

Das sind nur 3 der Worte, die uns und unserem Partnerverein Arche Noah Teneriffa e.V. beim Anblick der beiden Podencos gekommen sind, die in der letzten Woche in das Tierheim auf Teneriffa gebracht wurden.

Alles begann am 25.10. um 10 Uhr morgens mit einem Anruf eines Spaniers, der in der Nachbarschaft des Tierheims lebt. Er hatte vor seinem Grundstück mehrere Podencos gesehen und mit Futter hatte er einen auf sein Gelände locken und fangen können.

Der Hund sei Haut und Knochen und würde nach totem Tier stinken sagte er am Telefon. Sofort war klar, dass es sich um einen Notfall handelte und keine 5 Minuten später standen er mit dem Hund vor der Tür.

Der Anblick versetzte selbst erfahrene Mitarbeiter in totales Entsetzen. So einen schlimmen Fall hatten sie jahrelang nicht mehr gesehen.

Der braune Rüde war abgemagert bis auf die Knochen, jeder Wirbel am Schwanz war zu sehen, sein ganzer Körper voller Bisswunden und entzündeten Liegestellen. Flöhe krabbelten überall, aber das war das geringste Problem. Seine Augen eiterten und als es eine erste Portion Futter gab, entdeckten die Mitarbeiter das ein Eckzahn nur noch lose am Zahnfleisch baumelte. Nach dem er etwas gefressen und getrunken hatte, legte er sich sofort dankbar auf die bereitgelegte Decke und den Mitarbeitern schossen vor Rührung die Tränen in die Augen. Wie kann ein Tier, dem solches Leid zugefügt wurde nur so freundlich zu allen und so dankbar sein?

Doch es blieb kaum Zeit sich von dem Schreck zu erholen, denn schon am Abend meldete sich der Nachbar erneut. Er hatte einen zweiten Podenco fangen können. Schwarz-Weiß und maximal 3 Jahre alt. Genau so abgemagert, wie der andere Rüde. Einfach entsetzlich…

Die beiden Rüden schienen sich zu kennen, und durch den Nachbar erfuhr die Arche, dass wiederum ein anderer Nachbar am Tag zuvor gesehen hatte, dass ein Auto gehalten und insgesamt 5 Podencos einfach ausgesetzt hatte. Leider war von den anderen drei keine Spur zu sehen. Auch das überall verteilte Futter konnte sie nicht wieder anlocken. Wir wollen gar nicht darüber nachdenken, wie es den anderen drei ergeht und versuchen uns darauf zu konzentrieren, welches Glück die beiden Rüden gehabt haben, dass sie bei der Arche gelandet sind.

Welcher Mensch kann so grausam sein, seine Tiere so leiden lassen, ihnen nichts zu essen geben und dabei zu sehen, wie sie immer weiter in sich zerfallen. Warum hat er sie nicht gleich abgeben?

Wir hoffen, dass die beiden schnell zu Kräften kommen und es über den Berg schaffen, der vor ihnen liegt.