„Er saß einfach nur da, völlig reglos, und schaute in den Himmel. Für mindestens 15 Minuten saß er auf seinem Baum, bewegte sich nicht und blickte nach oben.“ So beschreibt Cristián, Leiter des Bioparque Quillón, den Einzug von Randu, einem großen Pavianmännchen, das seine Organisation von einem Zirkus übernommen hatte. Kurz zur Erklärung: Der Bioparque in der chilenischen Stadt Quillón wird im Rahmen einer gemeinnützigen Stiftung von einer Familie betrieben, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, exotische Tiere aus illegalem Handel, Zoo- und Zirkusgeschäft aufzunehmen und ihnen einen Ruhesitz zu schaffen.
So auch Pavian Randu, der allein in einem 1,5×3 Meter großen Käfig aufgewachsen ist und diesen, außer für die Vorstellungen, niemals verlassen hat. Der Zirkus hielt auch noch einen Löwen unter ähnlich schlechten Konditionen. Als die Besitzer finanzielle Probleme bekamen, wollten sie ihre Exoten an Zoos abgeben, aber niemand wollte die Tiere aufnehmen. Auch im Bioparque gab es nur ein großes Löwengehege, für Randu hingegen war keine geeignete Unterkunft vorhanden, und ihn, wie die Gänse und Kaninchen im Park frei herumlaufen zu lassen, schien nicht ratsam. Schließlich wusste niemand, ob das Tier nicht doch gefährlich werden könnte.
Da der Zirkus aber Löwen und Pavian nur „im Paket“ abgeben wollte, wurde im Bioparque kurzum in einer Hauruckaktion ein große Anlage für Randu gebaut, mit Wasserumlauf, Spielgelegenheiten, Nahrungsverstecken und Aussichtsplattformen. Randu scheint aber nicht im Mindesten aggressiv oder territorial zu sein, im Gegenteil. Er wird regelmäßig beim Streicheln und Entlausen der Kaninchen beobachtet, die den Weg auf seine Anlage finden. Mit den Vögeln in der angrenzenden Voliere teilt er seine Kekse – und natürlich sitzt er gerne auf seinem Baum und schaut in den Himmel.
Hier der Park einmal in bewegten Bildern – https://www.facebook.com/watch/?v=1307224272651291
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(Projektpate Alexander Stähr)
