Januar 2023 – Tierschutz, aber richtig!

Funda und ihr Team von Taro Germany E.V.  in der Türkei kümmert sich nicht nur um die 200 Hunde in ihrer Auffangstation, sondern auch draußen um die Hunde die auf der Straße leben. Täglich werden die Futterstellen abgefahren, an denen sie die zahlreichen Hunderudel betreuen.
Doch was heißt betreuen eigentlich?
Vor Ort gibt es mittlerweile viele Menschen, die sich um die Straßenhunde kümmern, doch meistens besteht diese Hilfe nur aus Füttern und Wasser geben. Natürlich ist das toll und hilft den Hunden zu überleben, allerdings führt das auch dazu, dass die Zahl an Straßenhunden immer weiter ansteigt. Füttert man dadurch nicht das Elend immer weiter? Ja im Prinzip schon, allerdings wäre es sicher auch keine Lösung das Füttern der Straßentiere zu verbieten und die Tiere hungern zu lassen in der Hoffnung, dass viele “auf natürlichem Weg” sterben (auch ein solcher Gesetzesentwurf stand schon im Raum).
Vielmehr ist es wichtig, dass man sich richtig kümmert. Das bedeutet für das Team von TARO, kranke Tiere medizinisch zu versorgen, die Welpen zu impfen, die Mütter zeitnah zu kastrieren und ebenso die Rüden (da sie sonst abwandern und die Damen in anderen Rudel beglücken) und Junghunde, sobald sie alt genug sind. Füttern ist dabei im Prinzip also nur eine Nebensache, hilft aber dabei die Tiere an einem festen Ort zu halten.
In diesem Rudel war ziemlich deutlich zu sehen, wie schnell die Population ohne Kastration steigt und wieviel Elend dahinter steckt. Fünf Hündinnen, alle mit Welpen, dazwischen einige ältere Welpen von den vorherigen Würfen, alle ca. 6 Monate alt. Von den kleineren Welpen wurden viele krank, einige sind gestorben, ein paar haben, dank der Versorgung und Behandlung von Fundas Ärzteteam, Parvo überlebt und sind jetzt geimpft und vor weiteren Erkrankungen geschützt. Fünf Hündinnen konnten schon kastriert werden, eine Junghündin von gerade mal 8 Monaten war bereits schwanger. Hätten sie länger gewartet, hätte sie die nächste Generation geboren, von denen ein Großteil wieder leiden und sterben würde. Auch wenn wir eine so früher Kastration eigentlich nicht befürworten, ist es oft einfach nicht anders möglich, wenn weiteres Elend und Leid vermieden werden soll.
Die einzige andere Lösung wäre einfach weg zu schauen und der Natur ihren lauf zu lassen. Krankheiten und Hunger würden einen Teil vermutlich ganz alleine regulieren. Aber da die Problematik mit den Straßenhunden ein von Menschen gemachtes Problem ist, vertreten wir die Meinung, dass wir Menschen auch in der Verantwortung stehen das wieder in den Griff zu bekommen und den Hunden die auf der Straße Leben bestmöglich dabei zu helfen nicht unnötig leiden zu müssen.