Juli 2022 – Angst auf 4 Pfoten

Wir fanden eine kleine Hündin, angebunden mit einem Strick auf einem Feld im Nirgendwo. Wer macht denn so etwas?

Das fragt man sich, wenn man in die Augen dieser kleinen Hündin schaut. Diese Augen zeigen Angst und Panik. Angst davor, dass etwas Schlimmes passieren könnte. Sie weiß ja nicht, dass ihre Retter da sind. Sie knurrt, bellt, jault, schnappt, will sich nicht anfassen lassen. Die rettenden Hände sind für sie eine Bedrohung, es waren sicher immer Hände, die sie geschlagen haben. Die Retter schafften es dennoch und brachten sie in die Tierklinik. Dort erfuhren wir sie ist etwa 6-7 Jahre alt, in einem sehr schlechten Zustand. Ihr Hals entzündet von der Haltung mit dem Strick, einige Zähne mussten gezogen werden. Sie muss große Schmerzen gehabt haben. Natürlich war sie verfloht, verwurmt und nur Haut und Knochen.

Inzwischen wurde sie behandelt, nach monatelangem Klinikaufenthalt durfte sie nun, gesundheitlich genesen, in ihre Pflegestelle einziehen.

Aber ihre kleine Seele ist gebrochen, das kann keine Klinik heilen. Sie hat kein Vertrauen in die Menschen. Sie hat Angst vor jedem Geräusch, sie will flüchten vor Allem und Jedem. Wird sie es je Vertrauen aufbauen können? Es ist ein langer und beschwerlicher Weg. Aber wir werden ihn gemeinsam gehen. Wir gaben ihr den Namen Angel.

Wir hoffen sehr, dass wir für Angel geduldige und sehr verständige Menschen finden werden, die Angel die Zeit geben, die sie braucht, damit auch ihre kleine Seele geheilt wird und sie Vertrauen zu den Menschen findet.

Die Azoren sind ein Paradies für Menschen, aber die Hölle für viele Tiere.

Immer wieder erfahren wir von solchen schlimmen Tierhaltungen. Die Hoffnung, dass es eines Tages besser wird, stirbt jedesmal bei diesen schlimmen Geschichten. Nein es ist kein Ende in Sicht.