Mai 2023 – Wenn man denkt es geht nicht mehr schlimmer… Hundeschlachtungen

In Chile ist der Verzehr von Hunde- und Katzenfleisch eigentlich mit einem strikten Nahrungstabu belegt. Entsprechend entsetzt reagieren deshalb nicht nur chilenische Tierschützer auf Funde von Überresten aus Hundeschlachtungen, die sich anscheinend im ganzen Land häufen.
Es kursieren verschiedene Thesen, warum das so ist, allen voran der Verdacht, dass die Menschen, die seit einigen Jahren zahlreich aus verschiedenen wirtschaftlich desolaten süd- und mittelamerikanischen Ländern nach Chile einwandern, ihre Essgewohnheiten mitgebracht haben, eben teilweise auch den Verzehr von Hundefleisch.
Hinzu kommen die Armut und Perspektivlosigkeit, in der viele Einwanderer – aber zunehmend auch Chilenen – ihr Leben fristen, so dass neben kulturellen sicher auch soziale Aspekte eine Rolle spielen. Wie auch immer, der wichtigste Punkt ist unserer Meinung nach die Tatsache, dass Tierschutz SEIT JEHER in Chile KEINEN oder höchstens einen JÄMMERLICH NIEDRIGEN Stellenwert hat!
Aber Stop! Kein Grund uns aufzuspielen. Auch in Deutschland wurden früher Hunde und Katzen verspeist, und zwar keineswegs nur in Zeiten der Not. Erst seit 1986 (!) sind sie aus dem deutschen Fleischbeschaugesetz entfernt, und in der Schweiz sind Gewinnung und Verzehr von Hundefleisch sogar heute noch zulässig, wenn auch “nur” für den Eigenverbrauch und solange kein Verstoß gegen die Tierschutzgesetzgebung vorliegt.
Knackpunkt ist und bleibt also die Frage nach dem Tierschutz!
Und die muss man, nicht nur bei Hunden und Katzen, überall, tagtäglich und millionenfach stellen. Deshalb an dieser Stelle Danke an alle Mitgliedsvereine im chilenischen Netzwerk von FinnDomingo e.V. für ihren unermüdlichen Einsatz!
PS: Von patitas patagonicas stammen die beiden Fotos zu dokumentierten Fällen von Hundeschlachtungen in Coyhaique, einer kleinen Stadt in Patagonien.