Giesela Brettschneider

Bild könnte enthalten: 1 Person, steht, Schuhe, im Freien und NaturMein Name ist Gisela Brettschneider, heute möchte ich mich bedanken bei „Airliner4Animals e.V.” für die Aufnahme meines Vereines „Tierhilfe Angel da Relva” , mich gleichzeitig vorstellen als Projektpatin und MEINE Geschichte erzählen.

Den Traum den wir hatten, mein Mann Dirk und ich; „ die Zukunft gehört jenen die an ihre Visionen glauben „ haben wir 2008 verwirklicht. Auf der Azoreninsel Sao Miguel fanden wir unser Traumgrundstück, bauten unser Traumhaus, auf einer Trauminsel oberhalb des Fischerdorfes Mosteiros.
Zuvor hieß es die Zelte in Deutschland abzubrechen, Abschied nehmen von Freunden, von Arbeitskollegen. Oder war ich zu alt, mit 55 Jahren ? Ein neues Land, neue Sprache, schafft man das ? Mein Arbeitgeber, die Deutsche Post AG, half mir bei der Entscheidung, mit einer Abfindung. .
Los ging`s mit den Vorbereitungen, Haus verkaufen, Container bestellen, beladen mit allen Dingen die mit mussten.
Unsere kleine Hündin, meine treue Begleiterin aus Spanien, verstarb ein Jahr zuvor mit stattlichen 19 Jahren. Sie war die treueste Seele, die es je gab, sie begleitete mich täglich zur Arbeit, sie war unser „Postmaskottchen“ am Schalter. Für mich stand damals fest, niemals wieder einen Hund zu adoptieren, da ich immer vergleichen würde, das aber unfair wäre.
Unsere Katze musste natürlich mit, am Morgen des Abfluges war sie nicht da, (typisch Katze) was sehr ungewöhnlich war. Irgendwann kam sie dann doch ganz gemütlich um die Ecke, sodass wir fast unseren Flug verpassten, denn ohne unsere Katze wären wir nicht geflogen. Grosse Aufregung also, die den Abschiedsschmerz verdrängte.
Im November 2008 landeten wir glücklich auf unserer Trauminsel … im Paradies

 

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Die Azoren sind tatsächlich ein kleines Paradies. Ideal um sein „Rentnerdasein” zu genießen. ABER …
Bald mussten wir feststellen, das Paradies gibt es nicht für die Tiere. Wir wurden konfrontiert mit ausgesetzten Hunden, mit Katzen auf den Grillplätzen die sich pausenlos vermehren, krank und elendig wirken. Also doch kein Paradies… für Alle.
Was tun ? Wegschauen !? Nein auf gar keinen Fall ! Helfen ja… aber wie? Ganz schnell hatten sechs Hunde und eine Katze bei uns Einzug gehalten. AlIe sind bis heute Bestandteil in unserer Familie. Nun musste eine andere gute Idee her, wie man den Hunden, Katzen helfen kann, die wir immer wieder fanden. Ich hatte Kontakt zu einer azoreanischen Tierfreundin, zusammen wollten wir eine Lösung finden um den Tieren zu helfen. Wir erstellten eine fb-Seite um in Deutschland Adoptanten für unsere Azorenhunde zu finden. Diese Tierfreundin hatte Besuch aus Deutschland, die im Urlaub zuvor das Katzenelend auf den Azoren nicht vergessen konnte. Sie war nun im Begriff einen Verein zu gründen um gezielt helfen zu können. So lernten wir uns kennen Marion Schaefer und ich, über Marta unsere gemeinsame Azoren-Tierfreundin. Welch ein Zufall, Glücksfall, Bestimmung! Marion und ich hatten die gleichen Ziele, wir beschlossen gemeinsam einen Weg zu finden, um den Katzen, Hunden zu helfen. Marion Schaefer`s Vereinsgründung “Angel da Relva e.V.“ stand.
Nun ging es los, Kliniken zu finden mit denen wir zuverlässig zusammen arbeiten können, wildlebende Katzen auf den Grillplätzen einfangen, Futterstellen einrichten, auf FIV und Leukose testen, Katzenschnupfen behandeln, kastrieren, wieder in ihre bekannten Plätze entlassen, die zahmen Katzen versuchen zu vermitteln. Mit ortsansässigen Orga`s knüpfte Marion Kontakte, die die Grillplätze und die Katzen betreuen und bei Aktionen helfen einzufangen. Marion kommt mehrmals im Jahr um diese Aktionen zu unterstützen, zu leiten und zu finanzieren. Es wurde bereits hier darüber berichtet. Leider werden immer wieder Hunde ausgesetzt, angebunden, zurückgelassen auf den Feldern, oder in leeren Häusern, oft von Leuten die auswandern nach USA, da ihnen hier die Lebensgrundlage fehlt. Ich werde angerufen um Hilfe gebeten von Urlaubern, von Tierschützern vor Ort, oder ich selbst finde Hunde die ausgesetzt wurden. Zu meinen 6 Hunden habe ich sehr oft Pflegehunde bei mir, bis sie vermittelt sind, oder Hundemütter mit ihren Welpen. Um die Kosten zu reduzieren ist es gerade bei Hundefamilien wichtig sie auf Pflege zu nehmen, die Welpen dürfen mit 3 Monaten geimpft werden, weitere 3 Wochen bis sie ausreisen dürfen. 4 Monate und längere Klinikaufenthalte kann sich unser kleiner Verein nicht leisten. Diese Kosten übersteigen bei weitem die Schutzgebühr. Da MUSS man helfen und MUSS man eine Lösung finden. Manchmal denkt man, es ist nicht zu schaffen, man verzweifelt fast, es nimmt kein Ende, man kämpft gegen Windmühlen. Man weiss aber dann, wenn die heimische Bevölkerung um Hilfe für ihre Tiere bittet, das man auf dem richtigen Wege ist. Dann hat man bei den Einheimischen das Bewusstsein geweckt, das Tiere unsere Hilfe brauchen und nicht einfach weggeworfen werden dürfen. Wie oft standen wir, Marion und ich ratlos da, wie sollen wir das finanzieren, schon wieder ein neuer Hund der Hilfe braucht! Wie vom Himmel geschickt schrieb mich eine LH-Mitarbeiterin an, sie hatte einen Azorenhund adoptiert, und verfolgte seitdem interessiert unsere Vereinsarbeit. Sie hatte die Idee, das ich unseren Verein als Projektpate bei airliner4animals vorschlage. Zuerst etwas skeptisch gingen Marion und ich die Sache an. Und tatsächlich es glückte wir wurden das 3. Projekt der Airliner`s. Darauf sind wir stolz und sehr dankbar. Nur deshalb können wir das sehr wichtige Kastrationsprojekt für Hunde und Katzen in diesem Umfange fortführen.
Ich habe tatkräftige Hilfe von Maria und Monica, zwei azoreanische Freundinnen, die ihre komplette Freizeit den Tieren widmen. Sie helfen in der Klinik die Tiere auszuführen, erledigen die Behördengänge, besorgen die notwendigen Traces, bringen die Klinikhunde und Katzen zum Flughafen, die notwendigen Flugpaten dafür finde ich mit bereitwilligen Urlaubern, helfen beim Einchecken, wir weinen Tränen wenn wieder ein Hund in sein Glück reisen darf, aber es auch ein Abschied für immer ist. Dafür stehen wir mehrmals die Woche um 4 Uhr morgens auf. In Deutschland am Flughafen holt Marion die Hunde vom Flughafen ab und bringt sie in ihr jeweiliges Zuhause oder in die Pflegestellen. Vorab fanden viele Telefonate, Vorbesuche statt, später werden die Adoptanten und Pflegestellen vom Verein betreut und wenn nötig tatkräftig unterstützt.

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Es gibt viele Geschichten die ich hier schreiben könnte, die alle ziemlich traurig sind, aber fast immer glücklich enden. Dahinter steckt viel Arbeit, Mühe, Geld. Mit Marion Schaefer habe ich eine zuverlässige und einzigartige Hilfe, zudem eine Freundin gewonnen. 3-4 mal im Jahr kommt sie auf die Insel, bepackt mit leeren Hundeboxen, zurück mit 4-6 gefüllten Boxen, …Hunde und Katzen die vermittelt wurden. Wir sehen uns kaum wenn sie hier ist, sie jagt von einer Tierklinik zur anderen, von einer Katzenfutterstelle zur nächsten. Behördengänge wegen Kastrationsprojekten, Überzeugungsarbeit leisten, kurz vor Rückflug noch kastrierte Katzen von der Tierklinik zu ihren Fundorten zurück bringen.

Ist das das Paradies von dem ich zu Anfang schwärmte? Ist es das Land um ein ruhiges beschauliches Renterdasein mit meinem Mann zu geniessen? Nein, das ist es nicht! Es ist ein wunderschönes Land, üppige Vegetation, gutes Klima, nette Menschen denen man gerne mitteilen möchte, das Tiere ebenbürdige Lebewesen sind. Vielleicht gelingt es (irgendwann) die Menschen davon zu überzeugen. Ich glaube daran, und deshalb mache ich weiter, zusammen mit meinem Verein Angel da Relva und Marion Schaefer und mit der tatkräftigen Hilfe von Dirk, meinem Mann. Danke das wir die Unterstützung haben und ein Projekt sein dürfen von Airliner4animals.

Gisela Brettschneider

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