SAMUEL SCHÄFER – 1.Vorstandsvorsitzender

“Mein Name ist Samuel Schäfer, ich bin 1978 in Indien geboren und wurde mit 1,5 Jahren adoptiert. Seitdem bin ich auf der Suche! Aufgewachsen bin ich in Kiel, zog dann nach Heidelberg, um dort 1999 den Zivildienst anzutreten und bin dann 2003 über Umwege zur Lufthansa gekommen.
Ich bin also jetzt seit 15 Jahren Flugbegleiter bei Lufthansa und der Job an sich macht mir wahnsinnig Spaß aber manchmal füllte mich dieser Beruf mit Leere. Die Suche ging also weiter um diese Leere zu füllen- ich machte nebenberuflich eine Ausbildung, lernte fleißig und auch das hat Spaß gemacht, etwas für „den Kopf zu tun“. Was kam danach?
Ich machte mich nebenbei noch selbständig als Kosmetikberater für Frischekosmetik. Auch dies war spannend aber auch hier war ich nicht zufrieden. Begeistern konnte ich zwar, aber so richtig „dahinter stehen“ konnte ich nicht und somit ging die Suche weiter.

Privat hatte ich da wesentlich mehr Glück: Verheiratet seit 2009, führen wir eine gute Beziehung mit kleinen Krisen- wie fast überall- aber es stimmt. Richtig verändert hat sich unser Leben durch Vincent, unseren ersten Hund- den kennen die meisten.
Durch ihn veränderte sich vor allem meine Sichtweise auf viele Dinge. Ich wurde Vegetarier und viele Dinge, die mir vorher wichtig waren, wurden immer unwichtiger: Shoppen gehen und Ausgehen, mit Freunden „einen drauf machen“ usw. sind mir seit 2013 nicht mehr wichtig.
Am liebsten chille ich zuhause in Jogginghose und Turnschuhen herum, und laufe auch gerne unrasiert in der Gegend herum, warum auch nicht? Mein Glück hatte ich ja gefunden und die Zeiten, wo ich die „Welt erobern“ oder im Mittelpunkt stehen wollte, die ist herum. Durch Vincent. Mit ihm verbringen wir seit 4 Jahren Tag und Nacht, spielen, gehen zum See, machen Quatsch, verwöhnen ihn nach Strich und Faden- ja ich weiß es ja: Unser Kindersatz.
Mit 36 Jahren habe ich dann auch endlich den Führerschein gemacht, vorher brauchte ich ihn nicht, aber mit Vincent herumzufahren und am See abzuhängen bringt mir mittlerweile mehr Spaß als in der Stadt „gesehen zu werden“ beim Kaffeetrinken oder abends in der Bar.
Dennoch ging die Suche weiter. Irgendwie fehlte etwas. Und irgendwann fand ich auch heraus, was es war.

 

Wir haben bei Facebook mehrere Gruppen, wo wir Kollegen und Kolleginnen über verschiedene Dinge diskutieren, eine Gruppe ist die LH Photen in Flight- Gruppe. Dort posten wir immer Petitionen, Spendenaufrufe und natürlich Bilder und Videos von unseren Tieren daheim. Vincent wurde dort schnell zum „Star“- zumindest kennt ihn glaube ich jeder und die meisten finden ihn auch knuffig.

Im August 2016 startete ich einen Aufruf in der LH Photen Gruppe, ob wir nicht genügend unter uns finden würden, um etwas Eigenes zu gründen- einen Gnadenhof oder so, wo Tiere, die keiner mehr will, besonders die Alten und Kranken ein würdevolles Leben haben können. Die Idee fand schnell großen Anklang, doch wir mussten erst einmal etwas „gründen“ um uns zu positionieren. Das taten wir also. Im November 2016 fand die Gründungsversammlung unseres Vereins Airliner4Animals e.V. statt.

Mit diesem Verein haben wir etwas geschaffen, was es so noch nicht gibt, nämlich einen Dachverband, der sich verschiedene Vereine oder Projekte weltweit aussucht und dort finanziell helfen möchte. Doch, so was gab es doch schon, allerdings nennt sich das die Help Alliance, gegründet vor ca. 20 Jahren von LH- Personal. Die Help Alliance kümmert sich um Bildungsprojekte für Kinder, finanziert weltweit Projekte, wo Menschen in Not sind.

Der Verein Airliner4Animals e.V. kümmert sich um Tiere, die in Not sind. Eigentlich, muss man sagen, wurde es höchste Zeit wurde, dass so ein Verein endlich gegründet wurde.
Seit einem Jahr „arbeiten“ wir nun schon und sind sehr erfolgreich. Großes Risiko haben wir nicht, und wir sehen nicht ständig Tierleid oder haben Notfälle, um die wir uns kümmern müssen. Nein, wir sind ein Networking Charity Verein, der Gelder sammelt durch Mitgliedsbeiträge und Spenden. Und daher geht auch hier die Suche immer weiter.

Jeden Morgen stehe ich auf und denke: Heute könnte sich doch wieder ein neues Mitglied anmelden oder mal sehen, was heute an Spenden hereinkommt. Und genau deshalb tun wir unsere Arbeit so gerne, posten viel und halten alle auf den Laufenden.
Ich werde oft gefragt: „Warum denn noch so ein Tierschutzverein?“ Dann denk ich: „Ja zum Teufel, noch so ein Verein“- fragen tu ich dann nur, „und was tust Du Gutes“? Und das ist auch das Tolle an unserem Verein: Wir arbeiten alle ehrenamtlich und unentgeltlich und brauchen uns dafür nicht zu schämen.

Es brauchte am Anfang nur eine Idee, und aus dieser Idee ist mittlerweile etwas richtig Großes gewachsen. Darauf bin ich persönlich natürlich sehr stolz und darauf können wir alle stolz sein. Dass wir eben gesagt haben, wir machen etwas, wir schaffen etwas und wir ziehen das Ganze durch. Den Tieren zuliebe.

Mittlerweile haben auch wir im privaten Leben noch „Nachwuchs“ bekommen- im März lernte ich „Egon“ , den Terrier- Mix in Thailand kennen. Dort machte ich ein Volontariat in einem Dog- Shelter und er ist mir von Anfang an „hinterher gerannt“ und hat sich „mich ausgesucht“. Da musste ich daheim nur noch meinen Mann überzeugen und schon konnte ich den Egon dann im Juli (nach 90 Tagen Quarantäne) persönlich aus Thailand abholen.
Er hat sich mittlerweile gut eingelebt und verträgt sich zum Glück mit Vincent. Draußen ist er allerdings immer noch ein kleiner „Giftzwerg“ und hält alle anderen Vierbeiner und auch Zweibeiner auf Distanz!
Er ist mittlerweile aber auch ein kleiner „Star“ geworden und muss für diverse Foto- und Videoshootings posieren.
Soviel Gutes Facebook mir und uns auch gebracht hat, so muss ich dennoch an dieser Stelle einmal sagen, dass ich es absolut nicht mehr ausstehen kann, wenn mir Videos und Bilder angezeigt werden, wo Tiere bestialisch gequält werden. Ich zittere dann am ganzen Körper und mir wird schlecht. Daher musste ich in meiner persönlichen Freundesliste einige Freunde und Freundinnen de-abonnieren. Mich belasten solche Videos und Bilder dermaßen, dass ich für mindestens eine Woche neben der Spur bin.

Tierschutz kann man auch durch positive und schöne Erfolgsgeschichten betreiben. Eben nicht durch sensationell tragische Bilder und Videos. Sondern indem wir zeigen, was wir Tolles erreicht haben, wie es vorangeht. Ich glaube auch genau das ist der Grund, warum wir insgesamt sehr erfolgreich sind.
Was ich mir für die Zukunft wünsche? Mehr Zeit mit meiner Familie und endlich einmal wieder „herunterkommen“ und mal NIX tun. Das fällt mir unglaublich schwer. Somit geht auch in dieser erfolgreichen und ereignisvollen Zeit die Suche weiter.

(@Samuel Samuel Schäfer, 1. Vorstandsvorsitzender)

 

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