Wir vor Ort (FP 2)

BESUCH im TIERHEIM von taro Germany e.V./ Edremit, Türkei im Mai 2018

Wieder einmal bin ich (Andrea Sabel) zusammen mit Funda vor Ort in der Türkei bei Taro Germany e.V.
Es gibt wie immer viel zu tun und viele schöne aber auch traurige Ereignisse haben uns die ersten Tage begleitet. Deshalb erzähle ich euch heute einfach mal wie hier ein Tag aussieht.

Gestern sind wir gleich früh morgens ins Tierheim gefahren. Dort wurden wir direkt herzlich von den freilaufenden Hunden begrüßt. Nach kurzem Knuddeln und begrüßen haben wir zuerst nach den kranken Tieren geschaut, die separat im Quarantänebereich untergebracht sind. Besonders Sorgen macht uns ein alter Schäferhund. Er ist so dünn und schwach, dass er nicht mal aufstehen kann. Er wurde von seinem Besitzer einfach auf die Straße geworfen weil er krank ist. 😢 Ein weiteres Sorgenkind ist ein Pitty, der beschlagnahmt wurde. Auch er dünn bis auf die Knochen, überall schlimme, offene Liegestellen und furchtbaren Durchfall. Die beiden brauchen jetzt besondere Pflege und müssen neben 9 anderen kranken Hunden intensiv betreut werden.

Nichtsdestotrotz musste auch die normale Arbeit getan werden. Die insgesamt 60 Gehege verteilt auf 3 Areale mussten gereinigt, alle 250 Hunde gefüttert, Wasser aufgefüllt, Näpfe gereinigt und Decken gewaschen werden… alleine dafür brauchten wir zu 3. schon fast den ganzen Vormittag.

Als wir gerade am Füttern waren, kam auch schon der nächste Notfall. Ein kleiner Welpe, den man schlapp am Straßenrand fand. Es ging ihm gar nicht gut und wir haben ihn schnell separiert. Wie so viele Welpen, die von der Straße kommen, hat er so stark Flöhe, und Würmer, dass sein Körper davon schon ganz ausgelaugt ist. Er würde behandelt und wir hoffen so sehr, dass er es schaffen wird und sind für ihn da.

Nachdem der Kleine versorgt war, haben wir einige Hunde vom Winterfell befreit und mit Floh- und Wurmmittel behandelt. Um halb 12 haben wir dann auch mal schnell gefrühstückt… Nach der kurzen Pause habe ich die Katzenschicht übernommen. Zur Zeit sind hier einige kleinen Babys, die ohne Mama kamen. Sie brauchen noch die Flasche und können ihr Geschäft noch nicht alleine machen. Jetzt weiß ich wieviel Arbeit eine Katzenmama hat.

Am frühen Mittag kam dann der Tierarzt und hat sich alle Kranken angeschaut und sie behandelt. Ich bin in der Zeit zu den neuen Eseln gegangen und habe ihre viel zu langen Hufe bearbeitet (Danke dass ich das als Bauernhofkind noch lernen durfte).
Dann hieß es plötzlich schnell los fahren und Hunde einfangen. Leute aus einem Dorf in der Nähe hatten bei uns angerufen, dass andere Anwohner die Hunde dort nicht mehr dulden wollen und wohl gedroht hatten ihnen etwas anzutun. Wir kennen die Hunde, da wir sie täglich füttern und haben sie schnell abgeholt und zu uns gebracht. Jetzt sind sie in Sicherheit.

Am Nachmittag wurden dann die Gehege erneut sauber gemacht, überall das Wasser aufgefüllt und die schwächeren Hunde erneut gefüttert. Zwischendurch wurden noch Termine gemacht, damit ca. 20 Hunde, die von der Straße kamen zeitnah kastriert werden können. Gegen abend sind wir dann mit den Hunden, die einzeln gehalten werden müssen noch eine kleine Runde spazieren gegangen, damit auch sie ihre Beschäftigung bekommen.
Nach einem letzten Rundgang durchs Tierheim haben wir uns mit einem Sack Futter auf den Weg zu den Futterstellen draußen gemacht. Auch hier haben uns die Hunde herzlich begrüßt und sich ganz doll über ihr Abendessen gefreut.

Völlig geschafft machten auch wir uns danach endlich auf den Heimweg und fielen nach einem kurzen Abendessen in die Senkrechte, damit wir wieder fit für den nächsten Tag sind. Denn dann heißt es wieder putzen, füttern, lieb haben und für die Hunde da zu sein.

Bild könnte enthalten: 1 Person, im FreienKein automatischer Alternativtext verfügbar.Bild könnte enthalten: Hund

Es ist harte Arbeit, die wirklich an die Substanz geht, körperlich und vor allem emotional. So viel Leid zu sehen, das einfach ignoriert wird. Aber ich möchte es nicht missen und bin so froh ein Teil davon sein zu können.

Eure für heute völlig geschaffte Andrea 😘

Wir freuen uns auf weitere Mitglieder in unserem Verein Airliner4Animals e.V.
direct LINK zum Anmelden:
https://docs.google.com/…/1FAIpQLScR29JHEEh1fcWgL5…/viewform

SPENDEN an:
DE35 4401 0046 0338 4414 66
donate@airliner4animals.com
www.paypal.me/airliner4animals

Weitere Infos auf www.airliner4animals.com

 

 

BESUCH im TIERHEIM von taro Germany e.V./ Edremit, Türkei im Mai 2017

Da wir ein Förderverein sind und immer wieder betonen, dass wir unsere Förderprojekte kennen und auch erfahren wollen, wo unsere/ Eure Gelder hingehen, war es für mich selbstverständlich, die Chance zu ergreifen und spontan mit Andrea in die Türkei zu reisen.

Denn das gehört einfach zu unserer Vereins- und Vorstandsarbeit.

taro Germany e.V. betreibt dort sein eigenes Tierheim- und es bleiben ALLE Kosten und Arbeiten auf diesem tollen Verein hängen. Wir können froh sein, dass uns dieser Verein bekannt gemacht worden ist- durch Andrea Sabel.

Wir sind mit ziemlich viel Gepäck voller Hundefutterdosen- auch als Spende von einigen Futterhäusern und von Privatspenden, Trockenfutter, Wasserschläuche usw (auch bisschen Privatkleidung) los.

Übernachtet haben wir bei einem Kumpel von Andrea, dort wurden wir auch bekocht und überhaupt haben wir uns dort sehr wohl gefühlt.

Insgesamt verbrachte ich (Samuel Schäfer) nur 2 volle- aber auch sehr emotionale und auch lange Tage dort im Tierheim.

Morgens sind wir erst mal nach dem Frühstück im Park- ins Tierheim gefahren und haben sozusagen eine Bestandsaufnahme gemacht.

Ca 250 Hunde leben dort im Tierheim, 2 Esel und eine Katze, die denkt, sie sei ein Hund 🙂

Die Hunde leben dort in einzelnen kleinen Gruppen zu ca 5 in je einem Zwinger mit Unterschlupf und Außenbereich von ca 12qm. Schon beim ersten Rundgang fällt Andrea fast ALLES auf, sie kennt ja die Hunde, die hier leben: “Der ist abgemagert, der hat eine Verletzung, bei dem stimmt was nicht”. Bei den Hunden, die ihr bei dem Rundgang aufgefallen sind, wurde sich dann ab Tag 2 von ihr und auch von dem Tierarzt, liebevoll um die erkrankten Hunde gekümmert.

Es gibt auch einen Bereich – “die Krankenstation”, da leben viele Welpen, insgesamt waren es ca 17 ganz kleine, schwache und kranke Welpen, die irgendwann herzlos einfach von Menschen ausgesetzt worden sind, oder weil ihre Mutter einen Autounfall hatte, und sie sonst in der freien Natur überhaupt keine Chance gehabt hätten. Viele von ihnen waren so schwach- und sollten während unseres Besuches besonders aufgepäppelt werden. Einer hat es während meiner Anwesenheit im Tierheim schon nicht geschafft, er war zu schwach, zu krank. Er ist gestorben und für mich war es das erste Mal, dass ich in meinem Leben einen toten Hund gesehen hab- und das Gefühl vor Ort war noch nicht mal so schlimm, das Gefühl dann abends daheim oder auch jetzt noch, ist: Traurig, Hilflos und ja es ist einfach unheimlich schlimm- und ich bewundere Menschen, die damit tagtäglich umgehen. Ich könnte und wollte es nicht.

Einen anderen Welpen hatten wir auch noch aufpäppeln wollen, ich hab es in Andreas Gesicht eigentlich immer wieder gesehen, dass er es nicht schaffen würde…Und so war es dann auch, nach meiner Rückkehr nach Deutschland hab ich dann von Andrea erfahren, dass auch er verstorben war. 2 namenlose kleine Tiere, die einfach nichts dafür konnten, in diese Welt geboren worden zu sein, wahrscheinlich war es auch Winter, der Mutter ging es vielleicht nicht gut- sie waren wahrscheinlich zu früh von ihrer Mutter getrennt worden, und somit fehlten ihnen die wichtigsten Nährstoffe aus der Muttermilch und das führte bei ihnen zu einem schlechten Immunsystem. Viele Welpen hier haben leider Würmer, Giardien und leiden an Infektionskrankheiten.

Insgesamt leben zur Zeit ca 50 Welpen hier im Tierheim, von denen die meisten es wohl auch schaffen werden.

Was absolut positiv hier ist, ist die Tatsache, dass hier (fast) unendlich Platz ist. Daher plant taro Germany e.V. auch in naher Zukunft, mehr und größere Freiläufe für die Hunde zu schaffen.

Hier im Tierheim arbeiten ortsansässige Menschen. Insgesamt 2- 3 Menschen sollten hier alles im Griff haben. Es scheint einmal an dem  unterschiedlichen Umgang mit Tieren, aber auch vielleicht eine Frage bzgl Arbeitsmoral zu sein, dass hier leider einige Dinge schlichtweg übersehen werden. Mir ist sofort aufgefallen, dass es hier an Menpower /Womenpower fehlt. Ich hab mit Andrea lange über die Möglichkeit von “Freiwilligen Arbeit” gesprochen, das kann auch in weiter Zukunft ein ernsthaftes Thema für taro germany ev sein- ich von  Airliner4Animals e.V. würde das sogar unterstützen wollen- aber das ist noch Zukunftsmusik.

Fakt es, es werden kranke Tiere “übersehen”, es wird übersehen, dass in einigen Zwingern viel zu viel Futter von den letzten Tagen noch liegt (woran liegt das, haben die Hunde kein Hunger, geht es ihnen vielleicht nicht gut, ist das Futter vielleicht nicht das richtige?), dass in Welpenzwingern teilweise Adult-Hundefutter liegt (?), dass bei vielen Hunden Trinkschalen mit teils ziemlich altem Wasser standen und dass es in den Zwingern selbst, teilweise ziemlich dreckig ist. Woran liegt es? Es liegt an der fehlenden Struktur und auch daran, dass sich einige der Arbeiter hier vor Ort halt nicht so an die Arbeitsanweisungen halten. taro Germany e.V. sucht natürlich nach Lösungen, wie man diesem “Problem” begegnen kann. Alles in allem machen die Arbeiter ja einen guten Job, es fehlt einfach ein wenig an Disziplin und vielleicht noch ein wenig mehr Hilfe durch einen weiteren Mitarbeiter.

Am 2. Tag haben wir dann mit den Arbeitern hier eine “neue” Fütterungsstrategie ausprobiert (eigentlich sollte so bereits seit mindestens 1 Jahr täglich gefüttert werden, doch wenn niemand von taro Germany e.V. direkt da ist, scheint das oft nicht gemacht zu werden: Ein Zwinger nach dem anderen wird aufgemacht, die Hunde springen vor Freude raus, laufen, spielen, kommen zu uns und spielen- es zeigt, ihnen fehlt das. In der Zeit wird der kleine Zwinger sauber gemacht, dann die Futterschalen gefüllt, und dann kommen die Hunde meist von alleine wieder in den Zwinger oder wir rufen sie oder holen sie. Dann fressen sie. Der Zwinger ist wieder zu. Dann kommen die nächsten dran. Es hat sich gezeigt, dass dies natürlich zeitintensiver ist- es hat fast 3 Stunden gedauert, bis jeder Hund hier mit allem fertig war, aber diese Strategie ist deshalb gut, weil sie Struktur hineinbringt- für die Arbeiter hier und die Hunde. Und die Hunde haben endlich, wenigstens etwas Auslauf. Ich persönlich habe Gänsehaut bekommen, als die Hunde herausgelassen worden sind, sie haben sich so gefreut, mal zu rennen.

Taro Germany e.V. hat übrigens auch Kameras auf fast allen Bereichen im Tierheim stehen (mit Genehmigung natürlich, die dann per Liveschaltung auf die Handys einiger weniger Vereinsmitglieder gehen)- damit wenigstens etwas “kontrolliert” werden kann.

Ich habe am 2. Tag auch den Tierarzt kennengelernt, der sich hier wirklich intensiv kümmert. Es ist ein “neuer” Tierarzt hier im Tierheim, und er hat mir gezeigt, dass er alles gut dokumentieren will (mit Kalender, Karteikarten für jeden Hund). Er hat an diesem Tag ALLE Welpen geimpft, einige andere Hunde hatten einen Atemwegsinfekt, der wurde mit Antibiotika behandelt. Einige erhielten eine Wurmkur, einer wurde an den Tropf gehängt, weil er insgesamt sehr schwach auf den Beinen war, auch Folgeerscheinung einer Erkrankung. Dann hatten wir an dem Tag auch einige Beissvorfälle- ja natürlich streiten sich einige Hunde hier auch- und ich hab für mich auch wieder gelernt: es ist wie bei den Menschen, nicht jeder mag eben jeden. Somit musste der Tierarzt auch Erste Hilfe leisten.

Wohin geht unser/ Euer Anteil des Geldes genau? Letztendlich kann man das so gar nicht genau beziffern. Wir tragen einen Teil dazu bei, dass Kosten gedeckt werden können. Je mehr Mitglieder und Spenden wir natürlich erhalten, desto mehr wird auch taro Germany e.V. davon profitieren. Alleine die täglichen Futterkosten oder Kosten für Medizin sind hier immens hoch.  Im letzten Winter haben sie hier den größten Teil des Bodens mit Kies bedecken lassen, da es hier teilweise mega viel regnet und es dann alles überschwemmt ist. Für den Sommer werden jetzt wieder einige Dächer (Stoffplanen oder ähnliches) gekauft und installiert, damit wenigstens etwas Schatten da ist. Außerdem ist geplant, vor nächstem Winter, die kleinen Hütten in den Zwingern zu betonieren und ordentlich zu verputzen, damit sie der Witterung standhalten.

taro Germany e.V. darf Hunde offiziell vermitteln- das tun sie auch schon, allerdings fehlt es da gerade auch ein bisschen an Zeit für einen guten Internetauftritt. Daran arbeitet Andrea nämlich in ihrer Freizeit- und macht auch immer wieder Bilder von jedem Hund, der vermittelt werden könnte. Ich bin auch noch in der Überlegungsphase, diesen Schein zu machen, denn dann könnten wir offiziell auch mehr in der Vermittlung helfen.

Abends sind wir dann immer mit dem Auto zu den sogenannten “Futterstellen” gefahren. Das kannte ich persönlich noch gar nicht, ich war aber begeistert. Jeden Abend fährt nämlich einer von dem Tierheim zu diesen Futterstellen und legt Futter aus für Hunde, die bereits im Tierheim waren, aber selbst dort nicht leben können. Diese Hunde sind teils so scheu und ein Leben auf der Straße ist teilweise besser für sie als im Zwinger. Diese Hunde wurden von taro Germany kastriert bzw sterilisiert. Es wurde auch versucht, sie zu sozialisieren. Aber viele dieser Hunde haben ihr Rudel, kennen sich aus auf der Straße und werden mittlerweile auch immer mehr von der Bevölkerung akzeptiert. Daher diese Futterstellen- und nähert sich das Auto, sieht man von überall schon einige Hunde herkommen. Sie wissen es und sind taro Germany e.V. dankbar.

taro Germany e.V. hat bereits viel Aufklärungsarbeit in der Bevölkerung geleistet. Viele Menschen hier haben einfach “Angst” vor Hunden, daher wurden hier viele Hunde früher einfach getötet. Mittlerweile kommen manchmal sogar ganze Schulklassen in das Tierheim, um Bekanntschaft zu machen, mit den wundervollen Geschöpfen. In diesem Moment des Schreibens fließen mir gerade die Tränen übers Gesicht. Weil ich mit den Hunden fast überall auf der Welt nur Schönes verbinde und ich mir das gar nicht vorstellen kann, dass es immer noch Regionen auf der Welt gibt, die so unerfahren im Umgang mit Hunden sind.

Auch hier im Tierheim, fast alle Hunde sehnen sich nach Aufmerksamkeit, nach ein bisschen Streicheln- wenn ich mich kurz mal irgendwo hingesetzt hab, kommen sie und wollen einfach nur kuscheln. Dass Menschen denken können, Hunde sind von Natur aus “gefährlich” geht nicht in meinen Kopf. Ich glaub, es liegt- wie immer- nur am Menschen, wie er ist.

Ich werde sicherlich wiederkommen, auch weil es hier insgesamt sehr schön ist. Das Meer liegt direkt hier, es ist eigentlich ein richtig schöner Urlaubsort. Durch unseren Kontakt zu taro Germany e.V., können wir auch eine Reise gut vorbereiten: wo man wohnen könnte, wie man hinfliegt, wo und wie man sich gut versorgen kann.

Natürlich bin ich auch gespannt, was sich alles bereits verändert hat, wenn ich das nächste Mal mitkomme.

Vielen Dank taro Germany e.V., dass ihr mich mitgenommen habt.

zurück