Oktober 2023 – Candy

Candy
„Wir lieben sie so sehr!“
„Wir kümmern uns rund um die Uhr um sie!“
„Wir werden sie nie aufgeben!“
Das sind die Nachrichten, die unsere Mitarbeiterin und ihre Mitstreiterin seit etwa einer Woche von der ehemaligen Familie Candys, der Boxerhündin auf den Bildern, erhalten.
Candy wurde zu diesem Zeitpunkt aus dem Haus der „liebevollen“ Familie befreit, da sie seit etwa drei Tagen verhungernd und verdurstend in einer Pfütze ihres eigenen Blut gesessen hatte. Nachdem dieser Zustand einigen Nachbarn aufgefallen war, hatten sie die Tierschützer informiert. Diese mussten sich allerlei Tricks einfallen lassen, um die Polizei dazu zu bewegen, ihnen bei der Befreiung des Tieres zu helfen. Die erste Handlung Candys in der Tierarztpraxis war es dann, fünf Näpfe Wasser auszutrinken, wobei sie nur mit Zwang davon abzubringen war, diese in einem Zug zu leeren.
Nach der ersten Untersuchung war klar, dass bei der „geliebten“ Candy einige Untersuchungen vergessen worden waren. Die Hündin leidet nämlich unter Anämie, die nochmals durch den extremen Zecken und Flohbefall verstärkt wurde. Außerdem ist sie schwer unterernährt, was auf den ersten Fotos nicht sofort erkennbar ist, weil ihre Gebärmutter derart entzündet ist. Das liegt daran, dass die Familie, genervt von den ständigen Schwangerschaften Candys, ihr eine Abtreibung angedeihen lassen hat. Da die „liebenden“ Besitzer nicht sagen können, wo und womit dieser Abort durchgeführt wurde, gehen wir davon aus, dass er “hausgemacht” ist.
Den mit drei Kilo Blut und Eiter gefüllten Uterus haben die Tierärzte inzwischen entfernt. Die Familie, erfüllt von „Liebe“ und „Sehnsucht“, fühlt sich ungerecht behandelt, scheint ihre Nachbarn mittlerweile zu meiden und ließ verlauten, sie “würde ihren geliebten Hund niemals aufgeben“. Als die Tierschützer jedoch nun die Tierarztrechnung präsentierten mit der Aufforderung, diese zu bezahlen, um ihrem Liebling etwas Gutes zu tun, distanzierte sich die Familie allerdings schnell von ihrem Besitzanspruch.